Die Ankäufe sollen am 30. September anlaufen. Mit deren Durchführung wurde wieder die inzwischen teilprivatisierte Vereinigte Getreidekompanie (OZK) beauftragt. Während vergangenes Wirtschaftsjahr nur Getreide im asiatischen Teil Russlands aufgekauft wurde, soll der Markteingriff diesmal landesweit erfolgen. Einbezogen ist dabei auch die annektierte Halbinsel Krim.
Gemäß der
Ernteprognose des Agrarressorts dürften rund 100 Mio. t Getreide einschließlich Mais gedroschen werden, darunter 56 Mio. t Weizen. Voraussagen, wonach bis zu 105 Mio. t Getreide geerntet würden, hätten sich auf die Menge vor Trocknung und Reinigung bezogen, stellte das Moskauer Agrarressort jetzt klar.
Bisher seien gut 91 Mio. t geerntet worden, 21,3 % mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Dabei hätten bereits fast 55,0 Mio. t Weizen von den Feldern geholt werden können. Auch die Herbstbestellung komme zügiger als 2013 voran, hieß es. Abgeschlossen sei diese auf etwa 10 Mio. ha; das seien rund 3 Mio. ha mehr als vor Jahresfrist.
Die Interventionen am russischen
Getreidemarkt werden seit 2001 vorgenommen; seit 2009 ist dafür die OZK zuständig. Aus der Ernte 2013 hatte die Getreidekompanie insgesamt 610.000 t Getreide erworben. Unterdessen zeichnet sich in Russland aber ein kleineres Ölsaatenaufkommen als im Vorjahr ab: Auf rund 12,9 Mio. t veranschlagte das Analysenzentrum des Agrartransportunternehmens RusAgroTrans in der vergangenen Woche die Ernte, womit das Ergebnis von 2013 um gut 5 % verfehlt würde.
Im Einzelnen soll die Erzeugung von Sonnenblumensaat um 14,6 % auf 9,0 Mio. t und die von Raps um 2,2 % auf 1,36 Mio. t zurückgehen. Dagegen wird erwartet, dass die Sojabohnenernte mit etwa 2,5 Mio. t um mehr als die Hälfte höher ausfallen wird.
Derweil berichtete der russisch-ukrainische landwirtschaftliche Analysen- und Informationsdienst APK-Inform, dass die Herstellung nicht raffinierter Pflanzenöle in der Ende August abgeschlossenen Kampagne 2013/14 um 23 % auf die neue Rekordhöhe von rund 4,6 Mio. t gesteigert worden sei. Davon seien 87 % auf Sonnenblumenöl entfallen. (AgE)