Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

24.04.2024 | 14:16 | Aktueller Rat Pflanzenbau 

Ackerbau: Kälteeinbruch stoppt Vegetationssprint

Karlsruhe - „Nach dem „Vegetationssprint“ der vergangenen Wochen und Monate legt die Natur seit letzter Woche einen kurzen Zwischenstopp ein um mit steigenden Temperaturen, ohne Regenfälle und Nachtfrostgefahr zum Wochenende hin wieder Fahrt aufzunehmen,“ so der aktuelle Kenntnisstand des landesweit anerkannten Pflanzenschutz- und Anbaufachmann C. Erbe vom Landwirtschaftsamt im Landkreis Karlsruhe.

Ackerbau Kälteeinbruch
(c) proplanta
Durchgeführte Herbizidmaßnahmen in Zuckerrüben zeigen gute Wirkungsgrade. Fraßtätigkeiten vom Erdfloh wurden ausgebremst, erste Lauskolonien von der schwarzen Bohnenlaus in Zuckerrübenschlägen sind unter der Schadensschwelle vorzufinden.

Mehrheitlich steht die Sojabohnen- und Maisaussaat noch aus. Hier sollte mit der Aussaat zugewartet werden, bis die Flächen ausreichend abgetrocknet sind. Wo bereits Sojabohnen gesät worden sind, steht teilweise noch die Herbizidmaßnahme an, die vor dem Auflaufen der Sojabohnen erfolgen muss. Bei früh gesätem Mais kann auf Grund der aktuell feuchten Bedingungen ab Ausgangs der Woche/Anfang nächster Woche über eine Vorauflaufbehandlung mit entsprechenden Mitteln nachgedacht werden.

Herbizidbehandlungen in Sommergerste sollten zum Abschluss kommen, bevor die Sommergerste die Beikräuter verdeckt.

Die Wintergerste spitzt vielerorts die Grannen, der Zeitpunkt für die Abschlussbehandlung gegen die Abreifekrankheit Ramularia ist somit erreicht. Rhynchosporium, Zwergrost, Mehltau oder Netzflecken sind derzeit überwiegend von untergeordneter Bedeutung. Eine Bestandskontrolle sollte vor der Abschlussbehandlung durchgeführt werden, um schlagspezifisch mit der Mittelwahl auf das Krankheitsgeschehen auf Ihren eigenen Schlägen reagieren zu können.

Im Weizen hat die nasse und kühle Witterung der vergangenen Woche zu Neuinfektionen bei Septoria geführt, die sich bei den gemäßigten Temperaturen derzeit langsam in der Pflanze ausbreiten (und erst in 3 Wochen äußerlich sichtbar werden). Die Ausbreitung von Gelb- und Braunrost wurde vorerst unterbunden und sollte bei steigenden Temperaturen im Auge behalten werden. Kontrollieren Sie Ihre Getreidebestände vor den anstehenden Behandlungen gründlich, da sich das Krankheitsgeschehen in diesem Jahr von Schlag zu Schlag als extrem unterschiedlich darstellt. Gönnen Sie Ihren Pflanzen vor den anstehenden Pflanzenschutzmaßnahmen einen Tag lang strahlungsreiche Witterung ohne Niederschläge, damit die Wachsschicht wieder aushärtet. Hierdurch werden Pflanzenschutzmaßnahmen von den Kulturpflanzen besser vertragen.

(Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 24.04.2024)

LTZ Augustenberg
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Tierische Schaderreger in Zuckerrüben beachten

 Mais: Aussaat größtenteils abgeschlossen, Fokus liegt auf Unkrautbekämpfung

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung Cymbal Flow in Hopfen erteilt

 Getreidehähnchen in Weizenbeständen bisher kein Thema

 Pflanzenschutzmittel Mospilan SG und Danjiri erhalten Notfallzulassungen

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen