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01.03.2024 | 04:00 | agricola pro agricolas 
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HÄNDE WEG von unseren Bauernhöfen - wir müssen reden,...JETZT!

Unsere Gesellschaft heute ist eine hoch entwickelte industrielle Wohlstandsgesellschaft, die demgemäß enorm konterkarierend leider geradezu überambitioniert ein überbordendes Regelwerk in Endlosschleife zu installieren weiß. Wir sind jetzt an einem Scheitelpunkt angekommen, wo sich brandgefährliche Abgründe auftun - unsere freiheitliche Demokratie zunehmend auf tönernen Füßen insgeheim bereits zu wackeln beginnt.

Bauernproteste - Worum es den Bauern wirklich geht
(c) proplanta
Innerhalb nur einer Dekade sind etwa 30.000 Bauernhöfe einem solchen nicht selten irrlichternen „Hindernisparcours“ zum Opfer gefallen, Tendenz derzeit rasant ansteigend.

Die Schere zwischen Arm und Reich driftet zusehends bedrohlich immer weiter auseinander; diejenigen, die durchgängig immer wieder noch steigerungsfähig auf dem Wege einer karzinomatösen Hinterzimmerpolitik den Fleißigen unserer Gesellschaft ihre gerechte Teilhabe am Wohlstand zu entziehen wissen, indem man letztere gnadenlos heißblütig einfach an die Wand spielt, initiieren diesen fatalen System-WUMMS, bedauerlicherweise in die vollkommen falsche Richtung...!!!

Vor eben diesem Hintergrund ziehen aktuell die Bauern deutschland- / EU-weit / sogar über die Grenzen Europas hinaus, auf die Straßen, bezeigen rund um unseren Globus ihren berechtigten Unmut, den überdies sehr viel mehr Wutbürger außerhalb der Landwirtschaft absolut bejahend unterstützen; eine fehlgeleitete Staatsgewalt versetzt auch dieselben zunehmend in Rage. Als soziales Stützkorsett tragen genau eben diese Personenkreise in Summe (Bauern, Handwerker, Pflegekräfte, Gastwirte, Friseure, Transportunternehmer, etc. pp.), bis dato auf einem hohen Leistungsniveau geeint, zu unserer (noch) wertestabilen Wohlstandsleistung bei, an der sie selbst sich viel zu geringfügig partizipieren dürfen. - Händische Arbeit muss sich wieder lohnen - JETZT!!!

Dieselgate II

Auf Grundlage des Energiesteuergesetzes § 57 erhalten Landwirte für Agrardiesel eine Rückvergütung von 21,48 Cent/Liter zur Steuerentlastung vom vollen Steuersatz in Höhe von 47,04 Cent/Liter, für Biodiesel und Pflanzenöle um die 45 Cent/Liter bis 31.12.2021. Unsere   ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat es dem Vernehmen nach versäumt -warum auch immer(!?)- letztere Steuerbefreiung rechtzeitig bei der EU zu notifizieren, so dass ab 01.01.2022 Pflanzenöle komplett besteuert sind – der Todesstoß schlechthin auf unseren Höfen; ein Aufschrei des Bauernverbandes blieb aus. Aufgabe nicht erkannt, wie so oft!

Gedacht ist eine solche Steuererstattung als Wettbewerbsunterstützung für unsere heimischen Betriebe. Der weltweite, nicht selten sehr ungleiche Wettbewerb, steigt heute ins Unermessliche, die Unterstützung staatlicherseits soll parallel dazu fallen!? – ACHTUNG! „Lässt man den Teufel in die Kirche, will er gar auf den Altar.“

Eine Streichung dieser Rückvergütung war schlussendlich der letzte Funke, der das Pulverfass jüngst endgültig zum Explodieren brachte.

Ein Irrglaube fürwahr, dass hier von Seiten der Politik eine Subventionskürzung in überproportionalem Stil zu Lasten einer nur kleinen Randgruppe erfolgt, zu schultern von diesem marginalen Restvölkchen unserer weltweiten Leuchtturmgesellschaft im Okzident, so wie man das gerne und oft medial kommuniziert.

Es handelt sich weit korrekter definiert um eine ganz perfide Steuererhöhung auf dem Rücken ganz weniger, die eben selbige stumm(?) hinzunehmen haben. – Ein weiterer sträflicher Punkt, um die hochkochenden Aggressionen in der Landwirtschaft ignorant zu pushen. - LÄUFT!

CO2-Bepreisung - in Reihen der LW ein grandioser Fehlschuss

Die medial immer wieder transportierte Unterstellung, die Landwirtschaft per se sei ein Hauptverursacher der ansteigenden CO2-Werte, ist außerhalb eines solchen Tunnelblickes nur dann richtig, wenn administrativ aufoktroyiert derzeit in rechtlicher Richtlinienkompetenz die gemeinen Bauern förmlich zu einer exorbitanten Nahrungsmittel-Überschussproduktion in Ausschließlichkeit verdonnert sind,  die mit einem beachtlichen quotalen Abfallwert zu Buche schlägt. Nicht selten landen diese Erzeugnisse unbemerkt direkt in der Tonne, ohne jemals überhaupt einen Teller gesehen zu haben.

Genau das muss sich schleunigst ändern, wir brauchen sofort eine gesunde Diversifizierung im Sinne einer weitreichend nutzbringenden Erweiterung unserer bäuerlichen Produktpaletten, im harmonisch gelingenden Einklang von Ökologie und Ökonomie, sowohl im FOOD- und gleichermaßen auch in NON-FOOD-Bereichen innerhalb bäuerlicher Mikroökonomien. - Keine Utopien!!!

FARM TO FORK / GREEN DEAL - das Arbeitsbeschaffungsprogramm für Bürokraten

Diese weitreichend fatale Abkehr von der guten fachlichen Praxis konterkariert irrwitzigerweise nicht selten im Frontalcrash die hehren Zielsetzungen wider den rasant voranschreitenden Klimawandel, befeuert denselben sogar massiv.

„Ackern“ streng nach Kalenderfristen, wo eben solche zur Unzeit wie, von wem auch immer kreierte verbindliche Richtlinienkompetenz, die ihren Ursprung in Räumen bestens klimatisierter Bürobereiche findet und allenfalls für grausame Dissonanzen sorgt, konterkariert zumeist den intuitiv bestens geübten Gleichklang unseres bäuerlichen ganzjährigen Arbeitsalltags in und mit der Natur.

Sträflich ignorant zerstören wir dabei z.B. unsere wertvolle Winterfeuchte, was uns während der Trockenphasen im jeweiligen Vegetationsverlauf schmerzlich auf die Füße fällt; Missernten unterschiedlichster Prägungen bis hin zum Totalausfall mutieren damit derzeit eher zum ganz „normalen Bürokratie-Wahnsinn“. Infolge eben dieses aufoktroyierten Regelwerkes vergewaltigen wir unsere Böden förmlich, unsere wichtigste Ressource schlechthin. Zumindest darin sind wir uns schon einmal einig - ein möglicher Ansatz im dringend notwendigen Diskurs..!?

Hässliches Hydra-Bürokratiemonster treibt sein Unwesen auf unseren Höfen

Jeder einzelne noch um sein Überleben kämpfende Landwirt wird sofort kriminalisiert, sobald er heute seine Füße vor die eigene Haustüre setzt: Ein undurchdringlicher Dschungel mannigfaltiger Verordnungen, Restriktionen, Erlasse, pfeilschnell beißwütigem Ordnungsrecht, zwingt unseren Familienbauernhöfen - die meisten augenscheinlich heute ohne künftiges Bleiberecht - eine niederträchtige Verbotskultur auf, die unverhältnismäßig viel Zeit am Schreibtisch bindet; 25 % der Arbeitszeit findet mittlerweile am Bildschirm statt. Dort wächst und sprießt unsere Pflanzenvielfalt jedoch nicht in natura, allenfalls schießt in dieser weitgehend vertanen, kostenlos abgerufenen Zeit ein Frust maßlos ins Kraut, der heute zunehmend die physisch und psychisch derart gegeißelten Bauern zur Aufgabe nötigt, weil komplett die Lust an einem solchen „Ackern“ verlustig geht.

Der Prämienmoloch und seine fatalen Auswüchse für uns Bauern

Über dieses hoch effiziente, bis ins kleinste Detail perfektionierte Instrument hat man die Lebensmittelproduktion absolut unter Kontrolle, es läuft alles wie geschmiert gleich einem Schweizerischen Hochpräzisionsuhrwerk – glaubt man jedenfalls. Die Versorgungslage, insbesondere der wohlhabenden Staaten, die in erster Linie auf der Nordhalbkugel zu verorten sind, ist damit entsprechend sichergestellt.

Grundehrlich sollte man das ganz simpel auf dieses Ansinnen heruntergebrochen gegenüber dem gemeinen Bauerstand kommunizieren. - DU(!), BAUER MUSST…!!!

Die interspezifische Konkurrenz funktioniert (noch!) bestens in eben diesem Sinne. Maximal 0,5 Prozent unserer Bevölkerung werden mittelfristig überhaupt benötigt unter Zugrundelegung des Status quo Stand heute. Welche Verschiebungen hier die rasant voranschreitende KI fernerhin ermöglicht, steht gegenwärtig noch in den Sternen. Wer keine Scheuklappen trägt, weiß eine präzise Vorausschau hier nicht prognostizieren zu wollen. Die dafür eingesetzte Technik wird in Bälde den bisherigen Rahmen verlassen, eine solche Zukunft wird wieder weit smarter, die Miniaturisierung wird über uns hereinbrechen (elektronische Abschleppstange). Eine durchaus anspruchsvolle Produktion bei mannigfaltigen Herausforderungen, die im Zuge dessen zu schultern sind. Die Technikbranche wird genau das verständlicherweise weit weniger faszinieren. (In dieser Thematik im Zusammenhang mit unserem fremdgesteuerten Preisdiktat ein separater Artikel zu einem späteren Zeitpunkt)

Eine Politik nachweislich hehrer Zielsetzungen, generell mit Augenmaß, anstelle ideologisch verbrämter Vernichtungsstrategien, wäre endlich zu präferieren - frei nach Lao-Tse: „Dinge und Sachverhalte wahrzunehmen, ist der Keim der Intelligenz“

Es bleibt mithin die unbändige Hoffnung, dass uns Landwirten die Politik ein solch erfreulicheres, zugewandt strahlendes Gesicht zu zeigen vermag; ...wer weiß, vielleicht schon bald!?

Ja, wer erst einmal die Droge der Macht geleckt hat, möchte auch bleiben, verewigt in unseren geschichtlichen Annalen als ein „Macher / Schaffer“, der die Zeit überdauert, indem er ein Stück weit die Welt hoffentlich zum Besseren hin zu ändern vermochte.

Endlich thematisieren unsere Bauernproteste hierzulande über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus, getragen in einer gegenseitigen Solidarität unter allen Bauern weltweit, die grausamen Missstände, die man diesem Berufsstand anzutun bereit ist. In eben diesen maroden, kaum mehr steuerungsfähigen Kahn, der zu sinken droht, sind noch andere Mitbürger in ähnlicher Not mit hineingepfercht.

Wenn nicht jetzt, wann dann, startet unsere überbefähigte Intelligenz ihr dringend notwendiges Reparaturprogramm zur Fehlerbehebung. Unser Bundeskanzler Olaf Scholz beherrscht das Aussitzen nicht, zu Amtsantritt hat er versprochen, mit seiner AMPEL liefern zu wollen, diese liefert aber in Endlosschleife allenfalls Pakete, die eine Mehrzahl der Bundesbürger überhaupt erst gar nicht mehr auszupacken bereit ist…

Hierzu eine sehr aufschlussreiche Statistik der Bundesregierung, die in dieser KW medial kommuniziert wird: „Demnach galten im Jahr 2014 mehr als 1.670 Gesetze mit gut 44.000 Einzelnormen. Zu Beginn dieses Jahres waren es knapp 1.800 Gesetze mit über 52.000 Einzelnormen. Auch die Zahl der Rechtsverordnungen, mit denen die Exekutive Details regelt, nahm in diesem Zeitraum zu.“

Wir müssen reden – sofort!!!

Unter diesem Motto startet ab heute auf Proplanta eine Serie von Artikeln aus 1. Hand. Denn vieles brennt schon lange unseren Landwirten/innen auf den Nägeln. Wir wollen mit dieser Bauernkolumne nicht schüren, sondern weitgehend ideologiefrei aufklären und damit einen elementaren Beitrag zur breiten Meinungsbildung leisten. Diese ist die Basis für einen ausgewogenen, sachlichen Diskurs. Proplanta steht seit 2006 für Neutralität und Wissenstransfer auf höchstem Niveau. Wir freuen uns über Ihre Meinung!
agricola pro agricolas
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 14.03.2024 08:10 Uhrzustimmen(11) widersprechen(2)
Europas größter Getreidehändler, so zumindest seine Selbsteinstufung im weltweiten Getriebe, soll dem Vernehmen nach in großem Stile Getreide aus der Ukraine aufkaufen für 80 €/Tonne. Die Läger werden bereits komfortabel befüllt.

Wer kann da als Erzeuger hierzulande mithalten!?

Das große Roulette hat bereits begonnen, die Bestatter stehen in den Startlöchern...!!!
Lars Meier schrieb am 12.03.2024 20:59 Uhrzustimmen(3) widersprechen(2)
Wenn schon jeder kleine Händler der in die EU verkaufen will sich in jedem Land einzeln anmelden muss(angeblich soll so weniger Verpackung verbraucht werden)und natürlich auch bezahlen(wobei es in jedem Land natürlich anders zugeht,zum Teil muss man sich in dem Land erst mal selber anmelden um die Anmeldung durchführen zu können!)dann will ich nicht wissen was Bauern es für regeln bei Bauern gibt.

Und stellen sie sich mal vor sie sind ein kleiner Händler.Bei ihnen sind schnell 10% des Gewinns alleine wegen der Verpackungsverordnung weg.Also wass werden sie tun?Sie werden nicht ins Ausland liefern.Wer liefert?Die ganz grossen,denn die zahlen das aus der Portokasse.Wer bleibt am Ende übrig?
maximilian schrieb am 08.03.2024 15:50 Uhrzustimmen(10) widersprechen(9)
Gibt es tatsächlich Belege dafür, dass die Politik, wer auch immer das sein mag, alle Probleme mit Gelddrucken lösen will?
Hallo agricola, warum verweigern Sie sich einer fairen und sachlichen Diskussion? Diese ist doch die Intention des Aufrufs in diesem Artikel.
Ist es die "Gute Landwirtschaftliche Praxis" nicht wert als Diskussionsgrundlage verwendet zu werden?
Sprachliche Spitzen und verbale Überzeichnungen sind obergerichtlich bestätigte Elemente der Meinungsfreiheit.
Hermann schrieb am 08.03.2024 13:18 Uhrzustimmen(19) widersprechen(3)
Wenn die Politik alle Probleme mit Gelddrucken lösen will, muss man zwangsläufig die Landwirte in den Ruin treiben!!! Wer sonst sollte Ackerflächen in Geld tauschen. Das wird weitergehen.
agricola pro agricolas schrieb am 07.03.2024 20:45 Uhrzustimmen(14) widersprechen(12)
Maximilian, Sie diskutieren nicht, Sie beleidigen kontinuierlich.

Nennen Sie mir nur einen triftigen Grund, warum ich mich auf selbiges Niveau begeben sollte...!?

Bringt uns nicht weiter in der Sache.
maximilian schrieb am 07.03.2024 17:06 Uhrzustimmen(13) widersprechen(6)
Andere für sich sprechen lassen zeigt wenig Willen zum Dialog hier auf der Kommentarseite. Unbelegte Unterstellungen ebenfalls.
Wirklichkeitsflucht und träumereien sind jedenfalls noch besser als Ignoranz und Kenntnisfreiheit. Die niedersächsische Landwirtschaftskammer hat 2021 die Leitlinien zur Guten Landwirtschaftlichen Praxis" veröffentlicht.
Darin heißt es auf S. 37 zur Anbindehaltung:
Eine dauerhafte Anbindehaltung schränkt die wesentlichen arteigenen Verhaltensweisen (insbesondere das Bewegungs-, Sozial- und Komfortverhalten) der Rinder erheblich ein. Daher ist ein solches Haltungssystem nach niedersächsischer Tierschutzleitlinie für die Milchkuhhaltung [...] nicht mehr zulässig.
Eine faktenbasierte Diskussion ist allemal besser als agricola´s Sprüche.
maximilian schrieb am 07.03.2024 17:00 Uhrzustimmen(13) widersprechen(5)
Mit Gülle und Misthaufen nachts auf der Strasse zeigt sich wer komplexe Zusammenhänge leugnet.
Dass landwirtschaftliche Tierhaltung komplex ist weiß ich. Doch der Massstab zur Bewertung der Anbidehaltung ist ausschließlich die zentrale Tierhaltervorschrift in § 2 Nr. 1 und 2 TierSchG. Also ist dieser Bereich doch weniger komplex.
Charlie schrieb am 07.03.2024 16:20 Uhrzustimmen(5) widersprechen(0)
Die Schere zwischen arm und superreich ist eins der Hauptprobleme, und dass es derzeit keine politische Mehrheit für einen Kurswechsel gibt.
agricola pro agricolas schrieb am 07.03.2024 11:43 Uhrzustimmen(16) widersprechen(12)
@ Tur Tur MAXImilian, ich lasse andere für mich antworten:

„Wer komplexe Wirklichkeit leugnet, gibt sich gern objektiv und bezichtigt die Problembewußten der Wirklichkeitsflucht und der Träumerei.“

(Peter Sloterdijk)
maximilian schrieb am 06.03.2024 19:25 Uhrzustimmen(11) widersprechen(10)
Das Gerede vom Bürokratieübermaß ist pure Polemik.
Bürokratie ist Verwaltungsarbeit in einem Betrieb. Vorschriften in der Landwirtschaft sind Verordnungen und Gesetze. Diese haben überwiegend Schutzfunktion nach dem in der Europäischen GEmeisnschaft geltenden Vorsorgeprinzip. Sei es zum Schutz der natürlichen LEbensgrundlagen vor der industrialisierten LAndwirtschaft mit all ihren Ackergiften, die gespritzt werden, sei es zum Schutze der landwirtschaftlich genutzten Tiere vor übermäßiger Nutzung durch die Tierhalter in der industriellen Tierhaltung.
Durch Digitalisierung kann die Verwaltungsarbeit erheblich vereinfacht werden. Eine Vereinfachung der Verwaltungsarbeit durch Abschaffung der Dieselbeihilfe, nämlich das Wegfallen des zugehörigen Antrags, wurde vehement von den Bauern abgelehnt. Dass es den Bauern finaziell schlecht geht ist eine pure Behauptung. Der Zustandsbericht des Bauernverbandes, deb´n Rukwied verkündet hat, enthält Angaben zu enormen Gewinnen in der industriellen Landwirtschaft.
maximilian schrieb am 05.03.2024 17:16 Uhrzustimmen(25) widersprechen(9)
Hallo insight, der ellenlange Satz von agricola bedeutet nach meiner Interpretation folgendes:
1. Die massive Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen durch die industrielle Landwirtschaft wird wiederholt in den Medien thematisiert.
2, Der hohle Begriff "gemeiner Bauer" steht stellvertretend für die von Seiten der konventionellen Landwirtschaft wiederholt geübte Praxis des Jammerns und Lamentierens über die böse, böse Welt jenseits des eigenen Misthaufens, die dem armen Bäuerlein auf seinem hohen Dieselroß so übel mitspielt.
3. Die landwirtschaftliche Nahrungsmittelüberproduktion führt nach den gesellschaftlich allgemein akzeptierten Marktgesetzen logischerweise zum Verfall der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise.
Die auffallende Diskrepanz zwischen den im von Rukwied vorgestellten Zustandsbericht der deutschen Landwirtschaft enormen Gewinnen der Landwirtschaft und dem erbarmunswürdigen Gejammere hochsubventionierter Landwirte kann auch agricola mit seinen Satzwürmern nicht auflösen.
maximilian schrieb am 05.03.2024 16:21 Uhrzustimmen(13) widersprechen(5)
Als Grundlage für den gewünschten Dialog im Bereich landwirtschaftliche Tierhaltung: "Leitlinien für die gute landwirtschaftliche Praxis in der Rinderhaltung der niedersächsischen Landwirtschaftskammer von 2021"
maximilian schrieb am 04.03.2024 20:29 Uhrzustimmen(19) widersprechen(14)
Hallo Ulmer Spatz,
LAndwirte sind selbstständige Unternehmer, keine Lohnabhängigen wie Bahnbedienstete oder Mitarbeiter der Automobilindustrie.
Der Anspruch an die GRünen an eine andere LAndwirtschaftspolitik scheitert an der FDP.
Z.B. Webeverbot für stark zuckerhaltige LEbensmittel vor Kinderaugen. Weg
Tierwohlcent, FDP dagegen. Als die Regierung die Dieselsubventionen, die umweltschädlich sind, streichen wollte, da begannen die Bauerndemonstrationen mittels monströser dieselsaufender Traktoren
Konkrete Belege für die angeblich überbordende Bürokratie wurden bis heute nicht vorgelegt. 5 Stunden pro Woche Verwaltungsarbeit im Büro für einen Landwirt ist wahrlich wenig. Wem die Arbeit eines Landwirts missfällt, kann jederzeit den BEruf wechseln. Die konventionelle LAndwirtschaft mit den heutigen Möglichkeiten zerstört die NAtur vollendes, wenn ihr nicht durch GEsetze, die von der demokratisch bestimmten Regierung erlassen werden, Schranken gesetzt werden. Wir haben ine solche Überproduktion, dass wir die Lebensmittel in alle Welt verkaufen. Den Erlös streichen die Handelsfirmen ein, der Dreck bleibt auf unseren Feldern und in unserem Grundwasser.
agricola pro agricolas schrieb am 04.03.2024 11:22 Uhrzustimmen(22) widersprechen(7)
Werter Ulmer Spatz, ein herzliches Dankeschön für Mitstreiter in der Sache, wie Sie sich hier jetzt positionieren.

Solcher Menschen mit Rückgrat bedarf es noch sehr vieler mehr...!!!

Wir bemühen uns redlich, unser Ansinnen medial transportieren zu können, sach- und fachgerecht grundehrlich aufgestellt, ohne ideologische Verblendung.

Bleiben Sie uns geneigt und wohlgesonnen. Freundlichst Ihr agricola pro agricolas
Ulmer Spatz schrieb am 04.03.2024 09:01 Uhrzustimmen(18) widersprechen(9)
Ich wundere mich auch, dass den Bauern bei der aktuellen Lage der Nation die „Lust nicht verlustigt geht“. Nicht aus der Bauernschaft kommend, aber trotzdem am wichtigsten Produktionszweig interessiert, stört mich schon lange die Politik der Planwirtschaft und des Abhängigmachens in der Agrarwirtschaft immer mehr.
Ich finde unter dem Gesichtspunkt der Transparenz die Bauernproteste wichtig und richtig.

Die Massen in unserer Gesellschaft schreien nach einer 4-Tage Woche bei vollem Lohnausgleich, mehr Urlaub, bessere Arbeitsbedingungen etc. Wer denkt dabei an die Bäuerinnen und Bauern bzw. die Tiere auf dem Hof und die Früchte auf den Feldern, welche sich nicht planen lassen, geschweige denn 3 Tage Freizeit ohne Schaden überstehen würden? Auch nicht der Vertreter der Bäuerinnen und Bauern, der ehrenwehrte alte Bauernverband. Wenn dieser Berufszweig dann, gegen Streichungen protestiert, welche vermutlich fest in den Betriebsalltag eingeplant sind, fehlt das Verständnis aus der Politik.

Jahrzehntelange Subventionspolitik hat ihre Spuren in den Betrieben hinterlassen. Es geht nicht mehr ohne. Marktwirtschaft ist in der Landwirtschaft nach Jahrzehntelanger EU-Planwirtschaft kurzfristig unumkehrbar und bedarf meines Erachtens einer größeren Revision. Streichung von Mitteln, unter welchen Titeln auch immer, ohne Alternativen aufzuzeigen ist mehr als fragwürdig und vermutlich ein Brandbeschleuniger für das Höfesterben. Vielleicht ist dies ja das Ziel der Politik. Eine Planwirtschaft funktioniert nämlich mit großen Betrieben und Genossenschaften (LPGs) einfacher als mit kleinen Betriebe (zumindest kurzfristig).

Wo bleibt dann aber die Wettbewerbsfähigkeit der Kleinen, wo die Vielfalt, wo die Regionalität? Dies hatte ich mir von einer Politik mit den „Grünen“ an der Spitze und vor allem mit einem grünen Agrarminister versprochen. „Pustekuchen“ statt Sonnenblume. Es beschleicht einen bei den Auftritten von Grün und Bauernverband bei den Bauernprotesten viel mehr das Gefühl einer „Antibauernpolitik“ in beiden Bereichen aus beiden mehr oder weniger lautstarken Kehlen klingen die Stellungnahmen wenig befriedigend, glaubhaft und überzeugend. Es ist das reinste „Maulheldentum“ was hier, sei es aus Inkompetenz, Intransparenz oder möglicher Fremdbestimmung, in voller Lautstärke auf der einen und kleinlaut auf der anderen Seite präsentiert wird. Schade liebe Grünen. Ich habe sie gewählt und auf ihren Einsatz für mehr Tierwohl & Ökologie auf dem Acker gezählt.

Während die Landwirtschaft kaputtregiert wird, werden andererseits von der Bundesregierung (in Vertretung unseres Wirtschaftsministers Habeck) für Wirtschaftsbetriebe (siehe Automobilindustrie, Chemieindustrie, Technologien und dergleichen) Gelder mit dem Gießkannenprinzip verteilt. Wenn dann die Presse z.B. von den Gewinnen in der Automobilindustrie berichtet, welche hohe Prämien für die Mitarbeiter ausschütten kann, stellt sich kaum einer die Frage nach dem Warum zu den Hilfspaketen für diese Industriezweige? Na klar davon profitiert die Spitze und eine große Masse. Natürlich haben diese eine andere Lobby, natürlich sind sie Arbeitgeber für viele Bundesbürger, natürlich präsenter in der Öffentlichkeit und „sauberer“ in der Produktion als die Landwirtschaft.

Wer mag da schon danach fragen wieso die Industrie trotz enormer Gewinne Hilfsgelder behalten darf…

Also liebe Bäuerinnen und Bauern…. Bleibt weiter am Ball, macht euch vom Acker und geht an die Öffentlichkeit für mehr Transparenz und Wertschätzung.
insight schrieb am 03.03.2024 21:13 Uhrzustimmen(7) widersprechen(44)
Ich verstehe die Aussage dieses langen Satzes und mancher anderer von agricola pro agricolas nicht. Wer kann mir helfen ihn zu verstehen?

"Die medial immer wieder transportierte Unterstellung, die Landwirtschaft per se sei ein Hauptverursacher der ansteigenden CO2-Werte, ist außerhalb eines solchen Tunnelblickes nur dann richtig, wenn administrativ aufoktroyiert derzeit in rechtlicher Richtlinienkompetenz die gemeinen Bauern förmlich zu einer exorbitanten Nahrungsmittel-Überschussproduktion in Ausschließlichkeit verdonnert sind, die mit einem beachtlichen quotalen Abfallwert zu Buche schlägt"
U_Bempel_GaGa schrieb am 03.03.2024 20:04 Uhrzustimmen(14) widersprechen(3)
Ulrich_bempel_GaGa


Vorweg bin auf einen fränkischen Bauernhof aufgewachsen der heute noch vom meinen Bruder betrieben wird. Da das ganze ein Stück unter 30 Hektar bewerkstelligt wird, ist die Ausgangssituation eine ganz andere als die „hektargeilen Großbauern vertreten, die auf den Bauernprodesten mit ihren Vario und Co unterwegs sind mit Invest im mehrfachen 6 stelligen Euro Bereich“.
Was ich bedenklich finde, und das resultiiert aus mehr als 20 Jahren parteiloser Kommunalpolitik als Gemeinderat, ist, dass die Bauernprodeste gerade von den Rechten mitgenutzt werden. Das sind einerseist die Agrarier selber die diese polische Richtung eingeschlagen haben, aber auch AfD nahe Gruppen die sich dazugesellen und leider auch vom BVB geduldet werden. Du siehst keine Bauern auf den "Anti Rechts" Demonstrationen, denn es ist einfacher die Grünen zu blamen und zu attackieren, als sich von den Rechten zu distanzieren.
Für die Bauern Lobbyisten ist es grad eine hervorragende Gelegenheit alles auf die Ampel abzuladen und dabei wird eine neue agressive und demokratisch sehr bedenkliche Art einzuschlagen. Das hatten wir doch alles schon mal in der näheren Vergangenheit der 30er Jahre im letzten Jahrhundert.
Selber bin in in der Automotive-Industrie im mitlleren Management bei einen größeren Unternehmen. Ich hab einfach mal drei Statements an die Landwirte/Bauernschaft
1. Die konservative Vorgängerregierung CDU/CSU hat 2015 Subvention gekürzt, die Auswirken hatte und zur Einstellung der Solarzellen-Produktoin in Deutschland führte (sog. Altmeier Knick). Die Stammtischgespräche in dem von der CSU dominierten Franken/Bayern“ begrüßten dies mit Argumenten, wie Subventionierung von Industrie/Produktion/… darf nicht erfolgen, da Unternehmen sich dem Weltmarkt / etc. stellen müssen, um als gesundes Unternehmen aufgestellt zu sein und um zu überleben. Da das notgedrungen umgesetzt werden musste werden hier leider gerade beginnend noch sehr viele Arbeitsplätze in Deutschlang gefährdet bzw. abgebaut werden - auch bei uns im Betrieb.
2. Das Argument dass die Landwirtschaft konventionell und mit Subventionen unterstützt Lebensmittel produzieren muss, um die Weltbevölkerung zu ernähren -- obwohl wir ca. 35% dieser wegwerfen. Dies ist für mich genauso krank, wie dass Amazon die Rücksendungen verschrotten/schreddern muss, um der Weltbevölkerung kurzfristige Lieferungen aller Konsumgütter zu garantieren.
3. Die Art der Kommunikation ist vor allen von einer CSU/CDU dominierten Bauernschaft sehr bedenklich. Mit dem C für christlich in der nach aussen dargestellten Einstellung und sonntags ist Kirchgang Pflicht, sollten sich alle mal die letzte Fastenpredigt von Maxi Schafroth anhören, bevor ihr wieder mit Galgen an den Traktoren und AfDler auf den Traktoren plant unterwegs zu sein.
maximilian schrieb am 03.03.2024 16:52 Uhrzustimmen(19) widersprechen(10)
Hallo agricola,
die meisten Bauern sind froh, dass sie sich nicht dem freien Weltmarkt stellen müssen, sondern nehmen gerne die europäischen und nationalen Subventionen an.
Völlig freies Unternehmertum ist eine Illusion, weil in der EU das Vorsorgeprinzip gilt. Sie dürfen also nur auf den Markt bringen, was nachweislich keinen Schaden beim Verbraucher hervorruft.
Demokratie ist eine Gemeinschaft, die ihre Zukunft miteinander gestaltet – nach den Regeln, die man miteinander bestimmt hat. Zukunft! Miteinander! Gestalten! Das ist Demokratie. Und sie findet jeden Tag statt. Die Grundregeln für dieses Gestalten stehen im Grundgesetz.
Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Tiere nach Art. 20a GG sind feste Schranken, die dem freien Unternehmertum den Weg weisen.
In unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung hat auch das freie Unternehmertum Platz, sofern es sich zu benehmen weiß, und sich an die Regeln hält.
Richtig ist der Aufruf, miteinander zu reden. Dazu gehört auch zuzuhören und abweichende Meinungen zu respektieren.
Till Eugenspiegel schrieb am 03.03.2024 16:38 Uhrzustimmen(12) widersprechen(3)
»Zuhören ist das Gegenteil von reden«,

hatte Maxi Schafroth am Mittwochabend Katharina Schulze noch ins Nockherberg-Stammbuch 2024 geschrieben.

Verehrte Landwirte und politisch interessierte,
nehmen sie sich einmal eine bis zu 130 Minuten lange Auszeit.

2 X 65 Min. geht auch,
werden sie aber sicher nicht machen,
zu gut dieser
Maximilian Schafroth,

hält beim Starkbieranstich 2024 wieder die Fastenpredigt.
( Singspiel nicht übersehen )

https://www.ardmediathek.de/br/auf-dem-nockherberg
maximilian schrieb am 03.03.2024 11:59 Uhrzustimmen(13) widersprechen(7)
Die Ampelkoalition bildet die Regierung, die wir gewählt haben.
Es ist wohlfeil, sie zu kritisieren. Es ist zugleich unfair, weil wir vorher noch nie eine Drei-Parteien-Koalition hatten. Es ist auch sehr zweifelhaft, ob die Ampelkoalition wirklich soviel schlechter regiert wie die Merkel-Regierung vorher. Die Ampelkoalition hat jedenfalls bisher die Krisen der Coronapandemie, der steigenden Inflation, des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die daraus resultierenden explodierenden Energiepreise gut gemeistert, jedenfalls nicht ausgesessen, was die Haupttätigkeit der vorherigen Merkel-Regierung war. Sind nicht dir niedrigen Erzeugerpreise ein Ergebnis des Marktgeschehens. Dafür gibt es zwei mögliche Ursachen:
a) Überproduktion, die den Markt flutet und logischerweise die Preise drückt.
b) Seit Jahren zu viele Marktteilnehmer, sodass für den Einzelnen zu wenig übrigbleibt.
Der Rückgang der Zahl der Betriebe ist ein natürlicher Bereinigungsprozess des Marktes.
Den Steuerzahler freut´s, weil die Subventionszahlungen aus Steuermitteln weniger werden.
maximilian schrieb am 03.03.2024 11:47 Uhrzustimmen(11) widersprechen(3)
Korrektur zu meinem vorstehenden Kommentar:
Ca. 50 % seines landwirtschaftlichen Einkommens sind Subventionen, sagte Rukwied, Präsident des DBV, e.V., Wer sollte es besser wissen?
agricola pro agricolas schrieb am 03.03.2024 11:33 Uhrzustimmen(31) widersprechen(2)
@jondoe, sehr gut, was Sie hier jetzt ansprechen.

Diese Multimillionäre, die Sie fokussieren, die gibt es tatsächlich. - Aber in der breiten Masse innerhalb des gemeinen Bauernstandes!?

Solche Multis lassen "ackern", gehen beileibe nicht selbst in die Ställe, sie melken nicht, sie lassen melken...

Ja nun, wenn man es denn vermochte, sollte man bei der Auswahl seiner Eltern genauer hinschauen.

In unseren Grundbüchern ist übrigens manifestiert, was Sie interessiert. Die aktuelle Grundsteuernovelle legt hier gehörig nach, ruft in die Erinnerung zurück.

Mehr dazu in Bälde... ;-)
jondoe schrieb am 03.03.2024 09:47 Uhrzustimmen(4) widersprechen(29)
Multimillionäre, in der xten Generation, beschweren sich wie schwe das Leben als Selbst und Ständig ist ------- meine Güte.
maximilian schrieb am 02.03.2024 19:52 Uhrzustimmen(12) widersprechen(10)
Zu Beginn dieses Jahres waren es knapp 1.800 Gesetze mit über 52.000 Einzelnormen. Auch die Zahl der Rechtsverordnungen, mit denen die Exekutive Details regelt, nahm in diesem Zeitraum zu.“
Das ist eine interessante Information, mehr nicht. Kein Bürger ist wohl von allen 52.000 Gesetzen und den dazugehörigen Verordnungen betroffen.

Seine Betroffenheit wechselt auch je nach aktueller Tätigkeit. Auto fahren oder Bahnfahren. PV-Anlage anschaffen oder Holz heizen.
Es ist also nüchtern betrachtet weniger schlimm, als die Schwarzmaler aus der Agrarblase behaupten. Wenn ein Landwirt 5 Std./Woche Verwaltungsarbeit im Büro für seinen Betrieb leistet, ist das sehr lobenswert und erforderlich. Das sind weniger als1 Stunde /Tag.
Was ist daran schlimm? Verwaltungsarbeit für den eigenen Betrieb leisten auch andere Selbstständige. Natürlich wird es als unangenehm empfunden, wenn der eigene Intellekt überfordert ist. Traktorfahren mach mehr Spaß, weil es weniger Intellekt braucht.
maximilian schrieb am 02.03.2024 19:44 Uhrzustimmen(11) widersprechen(13)
Hallo, agricola: Wo bitte leistet ein Landwirt unentgeltliche Fronarbeit?
Für seine Produkte erhält er Erlös. Ca. 0 % seines landwirtschaftlichen Einkommens sind Subventionen, sagte Rukwied, Präsident des DBV, e.V., Wer sollte es besser wissen? Subventionen gibt es nicht für marktübliche Leistungen, sondern ohne Gegenleistung. Dazu kommen Steuerermäßigungen und Steuervorteile wie die Pauschalierung und Steuerrückvergütungen wie beim Diesel.
agricola pro agriolas schrieb am 02.03.2024 08:07 Uhrzustimmen(41) widersprechen(4)
@ Kay:

Nein, ganz sicher bin ich nicht derart verblendet, das aktuelle Desaster auf unseren Höfen einzig alleine 2 Jahre Ampel-Regierungsarbeit zuzuschreiben.

Ein bisschen Süffisanz in der Thematik aber ganz am Rande: Ich spreche dieser Ampel aktuell sogar beinahe komplett das grundsätzliche Können ab, ein derartiges Desaster in nur 2 Jahren zu perfektionieren. ;-) - Dafür ist man viel zu unkoordiniert mit seinem luxuriösen Ampel-Dampfer auf hoher rauer See unterwegs, das eben in Zeiten einer weltumspannend geopolitisch extrem aus dem Ruder laufenden Gemengelage!!! Da bleibt das Lachen auch gleich schon wieder sofort im Halse stecken...

Die katastrophale Entwicklung auf unseren Familienbauernhöfen nimmt bereits seit mehreren Dekaden ihren Verlauf, jüngst, d.h. in den letzten Jahren, hat sich diese Situation noch einmal rasant verschärft. Ideologisch verbrämte Schreibtischdiktate haben die "gute fachliche Praxis" abgelöst, es leiden darunter aktuell der gemeine Bauer und die Natur!!!

Deshalb, genau deshalb, wurde die Stillstandspolitik unserer ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel auch abgewählt. Gut so, unsere freiheitliche Demokratie atmet vom Wechsel.

Die Ampel ist angetreten, um zu liefern und das tut sie eben nicht, ganz im Gegenteil, man "verschlimmbessert", zofft sich allenfalls in der medialen Öffentlichkeit in persönlichem Gockelgehabe, anstelle am "Round Table" sinnvolle Lösungskonzepte zunächst intern zu entwickeln. Allenthalben sonnt man sich anstelle dessen auf dem medialen Präsentierteller, vernachlässigt die eigentliche Arbeit. Das schafft allenfalls zunehmend Unsicherheiten beim gemeinen Wahlvolk, braucht das zunächst durchaus optimistische Vorschussvertrauen des Souveräns komplett auf, zerstört allgemein hehre Hoffnungen, die man bei Amtsantritt der AMPEL noch hatte.

Ich möchte Ihnen widersprechen, dass große Betriebe sich realiter überlebensfähiger positionieren können in einer Zusammenarbeit mit unseren Verbänden unter Optimierung des alljährlich verabreichten, medial kommuniziert unverzichtbaren intensivmedizinischen Prämientropfes.

Das alles andere, nur KEIN(!) freies Unternehmertum, wo man sich den Herausforderungen eines Weltmarktes zu stellen weiß. Krümelchen für die Bauern!!!

Ein erfolgreicher Betrieb bildet sich nicht in seiner Betriebsgröße ab, sondern vielmehr widerspiegelt er das Können des eigenen Betriebsleiters. - Wer heute nicht geht mit der Zeit, der geht mit der Zeit!!!
agricola pro agriolas schrieb am 02.03.2024 07:43 Uhrzustimmen(27) widersprechen(10)
@Maximilian - Sie wiederholen sich in Endlosschleife in Ihrer Positionierung.

Vorstehender Artikel wurde in der hehren Intention verfasst, dass man endlich realisiert, dass die Menschen generell -hier spreche ich für die Bauern, aber auch für andere mittelständische Berufe, schlichtweg den Leistungsträgern unseres Wohlstandes in Summe innerhalb deutscher/europäischer Grenzen- wieder von ihrer händischen Arbeit (über)leben, ihre Betriebe zukunftsfähig fortentwickeln können müssen. Wir sind in dieser Frage tatsächlich an einem Scheideweg angelangt, ob Sie persönlich das nun akzeptieren wollen oder nicht.

Aus eigener Kraft(!) leistungsgerechte Bezahlung und nicht nur noch "gepimpt" von Steuergeldern, die
a) zunehmend ausgehen, wir auf Pump zu Lasten unserer Kinder u. Kindeskindern agieren;
b) die mannigfaltig verminten Problemfelder im jeweiligen Arbeitsumfeld allenfalls verschleppt, überdeckt, aber keineswegs beseitigt werden.

Die UNENTGELTLICHE(!) Fronarbeit heutzutage, zu der die Bauern genötigt werden, muss nachhaltig reduziert werden.
maximilian schrieb am 01.03.2024 17:51 Uhrzustimmen(18) widersprechen(28)
Zum Aufruf "Wir müssen reden":
Bevor wir reden, sollten wir uns auf die Diskussionsgrundlage einigen, damit wir nicht aneinander vorbeireden:
1. Gute landwirtschaftliche Praxis: Was ist das, wo kann man sie nachlesen?
a) für den Pflanzenbau
b) für die landwirtschaftliche Tierhaltung

zu b verweist die "gute landwirtschaftliche Praxis" auf das Tierschutzgesetz!
Diskussionsgrundlage für unsere Diskussion über die landwirtschaftliche Tierhaltung ist also das Tierschutzgesetz, insbesondere die zentrale Tierhaltervorschrift in § 2 Nr. 1 und 2; eingebettet in Art. 20a GG Tierschutz und die Richtlinie zum Schutze landwirtschaftlicher Nutztiere des Rates der Europäischen Gemeinschaft, RL 98/58/EU.
Im Bereich des Ackerbaus ist die Düngeverordnung eine wichtige Diskussionsgrundlage. Die dazugehörige, von bayerischen Bauern und ihrem Interessenverband vehement bekämpfte Ausführungsverordnung wurde gerade erst vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof für rechtskonform und rechtsgültig erklärt.
Für das Verständnis der Tierhaltervorschrift in § 2 Nr. 1 ist auch Wissen aus der wissenschaftlichen Tierverhaltenskunde erforderlich.
Der Rückgang der Zahlen der landwirtschaftlichen Betriebe ist auch der stetig steigenden Produktivität der Landwirtschaft geschuldet. Dass Betriebe aufhören aus Krankheits- oder Altersgründen, mangels Hofnachfolger oder aus betriebswirtschaftlichen Gründen kommt vor, ist ein natürlicher Vorgang im Wirtschaftsprozess. Auch veraltete Produktionsformen wie die ganzjährige Anbindung von Milchkühen haben keine wirtschaftliche Zukunft. Dennoch besteht kein Lebensmittelmangel und kein Versorgungsdefizit; also kein Grund zum Jammern. Export von Fleisch und Milch in die Welt ist nicht zwingend erforderlich für die Landwirtschaft, sondern erst für die nachrangigen Verarbeiter von Urproduktion. Für den Verbraucher ist die Betriebsgröße und Betriebsform nach Handelsrecht zweitrangig. Die schrittweise Streichung einer umweltschädlichen Steuerrückerstattung ist in Zeiten des Klimawandels nur verständlich. Offensichtlich liegt das eigentliche Übel darin, dass Frau Klöckner es versäumt hat, diese Steuerbefreiung rechtzeitig bei der EU notifizieren zu lassen, sodass ab 01.01.2022 Pflanzenöle komplett besteuert sind. Die CO₂-Abgabe trifft alle Verkehrsteilnehmer, die mit einem Verbrenner unterwegs sind. Die 4 % Stillegung hätte die Möglichkeit ergeben weniger Diesel auf dem Acker zu verbrennen zum Schaden der Umwelt. Doch dagegen wurde lautstark protestiert. Farm to Falk ist ein EU-Programm, die landwirtschaftliche Produktion nachhaltiger und damit umweltfreundlicher zu gestalten. Stichwort Nitratbelastung im Grundwasser und Artensterben.
Kay schrieb am 01.03.2024 16:45 Uhrzustimmen(18) widersprechen(2)
Zum letzten Punkt:

- eine sich immer weiter individualisierende Gesellschaft benötigt individuelle Lösungen und damit auch mehr Gesetze. Diese sind also zum gewissen Teil einer Kehrseite von uns selbst (der Gesellschaft). Beispiel: Es entwickeln sich neue Formen in der Landwirtschaft wie "Agri-PV", dementsprechend muss/soll es dazu auch eine Regelung geben.

Allgemein:

- die Ampel trägt sein zwei Jahren Regierungsverantwortung, dementsprechend scheint es mir zu leicht, ihr die Verantwortung von jahrzentelanger Politik kurzer Hand in die Schuhe zu schieben;

- kleinere Betriebe gehen verloren, größere bleiben; das liegt meines Erachtens zu einem großen Teil daran, dass die größeren Betriebe in den Verbänden stärker vertreten sind und damit von dem Prinzip Subventionen/Hektar nicht abrücken wollen, was wiederum kleine Betriebe benachteiligt.
Hans-Heinrich schrieb am 01.03.2024 08:21 Uhrzustimmen(101) widersprechen(7)
Schön das sich auch mal Leute zu Wort melden die aus der Praxis kommen und nicht aus klimatisierten Ämtern, ohne jeden Realitätsbezug.
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