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10.07.2008 | 12:17 | Bioethanolwirtschaft 

Geheime Weltbank-Studie gegen US-Maisethanol

Berlin - Der Vorsitzende des Verbands der deutschen Bioethanolwirtschaft, Norbert Schindler, hat nach einem Bericht der britischen Zeitung „The Guardian“ vom 4. Juli 2008 über eine Studie der Weltbank zu Biokraftstoffen Weltbankpräsident Robert B. Zoellick aufgefordert, diese Studie verfügbar zu machen.

Bioethanolwirtschaft
(c) proplanta
Laut Guardian soll den USA vorgeworfen werden, mit der Produktion von Maisethanol der Hauptpreistreiber bei Getreide zu sein.
Schindler kritisierte es als inakzeptabel, die dem Guardian zugespielte, angeblich geheime Studie weiter unter Verschluss zu halten. Er erklärte am 7. Juli 2008  in Berlin: „Die Welternährung und der Klimaschutz sind für Geheimniskrämerei zu wichtig. Ich fordere Weltbankpräsident Zoellick auf, Ross und Reiter zu nennen.“

Schindler wies darauf hin, dass die vom Guardian kolportierte Darstellung in krassem Gegensatz zu den Fakten stehe. Von einer Verknappung des US-Maisangebotes auf dem Weltmarkt könne keine Rede sein. Die im Jahr 2007 auf 332 Mio. t gestiegene Maisernte habe den Verbrauch von 58 Mio. t Mais für die Ethanolerzeugung in den USA mehr als ausgeglichen. Die amerikanischen Maisexporte seien um 10 Mio. t auf das Rekordniveau von 64 Mio. t gestiegen. Zu berücksichtigen sei auch, dass bei der Ethanolproduktion als Kuppelprodukt das hochwertige Futtermittel DDGS anfalle. Der tatsächliche Maisverbrauch für Ethanol sei deshalb ca. 30 % niedriger als in den offiziellen Statistiken ausgewiesen. (LAB)
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