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31.08.2018 | 13:18 | Dürreschäden 

Trockenheit belastet Landwirte bis in den Herbst hinein

Hannover - Die geringen Niederschläge der vergangenen Tage haben zu keiner Entspannung auf Niedersachsens Höfen beitragen können.

Dürreschäden
(c) proplanta
„Wir haben nur minimale Regenmengen, mancherorts auch gar keine nennenswerten Niederschläge gehabt“, fasst Landvolkvizepräsident Ulrich Löhr zusammen. Eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des Vorstandes im Landvolk Niedersachsen spiegelt diese Einschätzung wider. Die Enttäuschungen bei der Getreideernte setzen sich aktuell in der Maisernte mit Mindererträgen von teilweise weit mehr als 50 Prozent fort. Bei der in Kürze anstehenden Ernte von Kartoffeln und Zuckerrüben werden neben deutlichen Ertragseinbußen auch Probleme bei der Ernte befürchtet.

„Zuckerrüben, die in tonigen Böden durch Hitze und Trockenheit festgebacken sind, können die Rübenroder nicht aus der Ernte bekommen“, erklärt Löhr. Von den mittlerweile leicht gestiegenen Getreidepreisen können viele Ackerbauern nicht profitieren, weil sie Teile ihrer Ernte bereits über Vorverträge verkauft haben. „Schöne Preise sind nur schön, wenn man sie mitnehmen kann“, kommentiert Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender im Ausschuss Pflanze des Landvolkes. „Tierhaltern verteuern sie im Gegenzug das Futter“, gibt Hubertus Berges als Vorsitzender im Ausschuss Veredelung zu bedenken.

Die Futterbaubetriebe, also die Milchviehhalter, sorgen sich derweil weiter um ausreichende Futtervorräte für den Winter. Nur in wenigen Regionen wie an der Küste wurden mittlerweile Ackergräser eingesät, auch auf den Wiesen kam dort das Wachstum der Gräser wieder in Gang. Bei weiterhin sommerlichen Temperaturen kommt die Hoffnung auf einen neuen Grasschnitt auf. „Auf vielen Wiesen an der Küste und in den Flussniederungen haben nicht die Landwirte den ersten Schnitt ernten können, sondern Gänse das junge Grün weggefressen“, gibt Manfred Tannen, Präsident des landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland zu bedenken.

Der zweite Schnitt sei weitgehend verdorrt, daher eine zusätzliche Ernte dringend notwendig. Die Folgen des ungewöhnlichen Sommers wirken jetzt auch bei der Herbstbestellung nach. „Die Trockenheit hat auf vielen Äckern eine gute Bodengare bewirkt, aber auf den meisten Feldern fehlt die Feuchtigkeit für eine erfolgreiche Aussaat“, fasst Löhr zusammen. Das trifft für die Aussaat von Zwischenfrüchten ebenso zu wie die Herbstbestellung mit Winterraps. Bis Mitte September sollte die Ölfrucht gesät werden, damit sie sich vor Winterbeginn noch ausreichend entwickeln kann. 
lpd
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