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22.10.2023 | 13:25 | Warenterminbörse 

Sojaschrot: Chicago-Futures legen deutlich zu

Chicago - Die Sojaschrotkurse an der Terminbörse in Chicago haben in der 52. Kalenderwoche bei hohen Umsätzen kräftig zugelegt.

Sojaschrot
Die Terminbörse für Sojaschrot in Chicago hat in der dritten Oktoberwoche einen kräftigen Kursanstieg verzeichnet. Auch die Preise für Sojabohnen zogen an. (c) emer - fotolia.com
Der Frontkontrakt auf Ware zur Lieferung im Dezember 2023 kosteten am Freitag (20.10.) gegen 18.15 Uhr hiesiger Zeit 420 $/sht (439 Euro/t); das waren 7,7% mehr als der Schlusskurs sieben Tage zuvor. Im Aufwärtssog der Sojaschrotfutures verteuerten sich auch die Bohnen und setzten damit ihre in der vergangenen Woche gestartete Rallye fort.

Der vordere Future mit Fälligkeit im November 2023 wurde am Freitagnachmittag hiesiger Zeit für 13,09 $/bu (456 Euro/t) gehandelt. Aus charttechnischer Sicht beendeten die Kurse damit ihren Ende August gestarteten Abwärtstrend und suchen nun nach einer neuen Orientierung. Analysten begründeten die kräftigen Preissteigerungen für Sojaschrot unter anderem mit der zuletzt deutlichen Verteuerung von Palmöl als Reaktion auf eine rege Nachfrage am Weltmarkt, und zwar vor allem aus China.

Bullisch wirkte auch die deutliche Verteuerung von Rohöl im Zuge der Nahost-Krise. Ferner berichteten US-Börsenmakler von einer regen Nachfrage der heimischen Ölmühlen und chinesischer Importeure nach Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten sowie von einer knappen Verfügbarkeit von Sojaöl.

Argentiniens Bohnenimporte hoch wie noch nie

Unterdessen sind die Ölmühlen in Argentinien nach der dürrebedingt sehr kleinen Bohnenernte 2023 derzeit nur zu zwei Drittel ausgelastet, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt. Nachschub aus der neuen Ernte im eigenen Land sei erst ab Mai 2024 zu erwarten. Von Januar bis August 2023 sei die argentinische Verarbeitung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um 27% auf 19,6 Mio. Tonnen Soja geschrumpft. Gleichzeitig habe der Bohnenimport des Landes mit 8,2 Mio. Tonnen einen Rekord erreicht.

Allerdings könnte die argentinische Bohnenerzeugung in der kommenden Saison auf rund 50 Mio. Tonnen wachsen, berichtete die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) mit Verweis auf eine aktuelle Prognose der Getreidebörse in Buenos Aires. Etwas zurückhaltender fiel die jüngste Voraussage des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) aus, das die argentinische Bohnenernte 2024 bei lediglich 48 Mio. Tonnen taxiert. Damit würde die Vorjahresmenge von 25 Mio. Tonnen aber immer noch deutlich übertroffen. Argentinien ist global der drittgrößte Sojabohnenproduzent - nach Brasilien und den USA - und der weltgrößte Exporteur von Sojaschrot.
AgE
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