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15.10.2023 | 00:48 | Sojamarkt 

Sojabohnen: WASDE sorgt für Kursrallye

Washington / Chicago - Die Sojabohnenkurse an der Chicagoer Terminbörse haben als Reaktion auf den am Donnerstag (12.10.) veröffentlichten „World-Agricultutural-Supply-and-Demand-Estimates“-(WASDE)-Report des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) deutlich zugelegt.

Sojaanbau
Die Chicagoer Futures auf Sojabohnen haben sich nach dem jüngsten WASDE-Report des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) deutlich verteuert, wobei eine Korrektur der globalen Bestandsprognosen die Marktakteure aufhorchen ließ. (c) Dusan Kostic - fotolia.com

Der vordere Future mit Fälligkeit im November 2023 wurde am darauffolgenden Tag gegen 15.00 Uhr hiesiger Zeit für 12,95 $/bu (452 Euro/t) gehandelt; das waren 3,3% mehr als der Eröffnungskurs vom 12. Oktober.

Aus mittelfristiger Sicht bewegte sich der Sojabohnenkurs damit knapp unter der oberen Begrenzungslinie des charttechnischen Abwärtstrends, der Ende August gestartet war. Ein deutlicher Durchbruch dieser Abwärtstrendlinie nach oben würde nach Ansicht von Marktakteuren den Weg für weitere Kursgewinne freimachen.

Endbestände kleiner als bislang erwartet



Auslöser der zuletzt recht bullischen Tendenz am Sojamarkt war nach Einschätzung von Analysten vor allem die Korrektur der USDA-Prognose zur Entwicklung der globalen Sojabohnenbestände. Die Washingtoner Fachleute beziffern die Menge zum Abschluss der Vermarktungsperiode 2023/24 auf voraussichtlich 115,6 Mio. Tonnen Bohnen; im September hatten sie noch mit 119,25 Mio. Tonnen gerechnet.

Der für Ende 2022/23 geschätzte Bestand von 101,9 Mio. Tonnen würde demnach immer noch deutlich übertroffen. Den globalen Sojabohnenverbrauch 2023/24 sieht das USDA jetzt bei 382,6 Mio t, was im Vorjahresvergleich ein Plus von 19,0 Mio. Tonnen oder gut 5% wäre. In der Folge würde sich bei der für dieses Wirtschaftsjahr erwarteten Welterzeugung von 399,5 Mio. Tonnen Bohnen ein Produktionsüberschuss von 16,2 Mio. Tonnen ergeben, nach 6,6 Mio. Tonnen im Vorjahr.

Unter dem Strich leitet sich damit für den globalen Sojabohnenmarkt eine etwas bessere und überdurchschnittliche Versorgung ab, denn mit den prognostizierten globalen Endbeständen könnte der voraussichtliche Verbrauch etwa 110 Tage lang gedeckt werden. Im Vorjahr waren es acht Tage weniger. Der Durchschnitt der vergangenen vier Jahre liegt bei lediglich 100 Tagen.

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AgE
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