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16.04.2023 | 14:00 | Futtermittelmarkt 

Peking will Abhängigkeit von Sojaimporten senken

Peking - Chinas Landwirtschaftsministerium hat einen dreijährigen Aktionsplan zur Verringerung der Sojaschrotverwendung in Futtermitteln veröffentlicht.

Sojaimporte China
(c) proplanta
Damit soll vor allem die Importabhängigkeit von dieser Eiweißpflanze gesenkt werden. Zielvorgabe des am vergangenen Freitag (14.4.) in Peking veröffentlichten Plans ist, den Anteil von Sojamehl im Tierfutter von 14,5 % im vergangenen Jahr auf weniger als 13,0 % bis 2025 zu senken. Das Ministerium forderte alle Provinzen, autonomen Regionen, Gemeinden und die Futtermittelindustrie dazu auf, praktische Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Ziel zu erreichen.

Neu ist das Bestreben der Pekinger Regierung zur Begrenzung des Sojas im Futter aufgrund dermangelnden Eigenversorgung nicht. Bereits zuvor hatte es Pläne und Leitlinien dafür gegeben. Bisher lag die Zielvorgabe bei 13,5 %, die nun gesenkt wurde.

Der stellvertretende Direktor der Tierhaltungsabteilung im Ministerium, Xin Guochang, verwies auf die bereits erzielten Erfolge bei der Substitutionspolitik. So sei es gelungen, den Anteil des Sojaschrots im Tierfutter innerhalb von fünf Jahren von 17,8 % auf 14,5 % zu verringern. Dies müsse so weitergehen, denn die eigene Versorgung sei nicht ausreichend und die Risiken beim Import nähmen zu.

Die Sojasubstitution im Futter soll laut Ministerium unter anderem durch eine bessere finanzielle und technische Unterstützung erreicht werden. So soll die Futtereffizienz der Tiere durch neue Züchtungen und Rationsgestaltung verbessert sowie der Anbau anderer Proteinfuttermittel vorangetrieben werden. So kann beispielsweise durch die Zugabe industriell synthetisierterAminosäuren die Eiweißmenge im Futter verringert werden. Auch sollen in Pilotprojekten mikrobielle Proteine für Futtermittel zugelassen werden, damit auch Lebensmittelreste oder sogar Tierkadaver für die Futtermittelherstellung genutzt werden können.

Die Rabobank schätzte im Januar, dass der Sojaanteil im Futter bis 2030 auf 12 % sinken könnte, wodurch Chinas Sojabohneneinfuhren auf 84 Mio. t abnehmen würden. In diesem Jahr wird mit Einfuhren von etwa 95 Mio. t gerechnet. DerAnalyst Liu Bing von Donghai Futures geht sogar davon aus, dass bei Verwirklichung des neuen Plans die Einfuhren bis 2025 auf 82 Mio. t abnehmen könnten, wenn die Futtermittelhersteller mehr Raps, Sonnenblumenkerne und synthetisches Eiweiß als Sojamehlersatz verwenden würden.
AgE
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