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22.04.2022 | 19:18 | Warenterminbörse 
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Indonesien stoppt Palmölexport: Matif-Rapsfutures setzen Rallye fort

Paris - Die Rapskontrakte an der Pariser Börse haben als Reaktion auf eine von Indonesien angekündigte Exportbeschränkung für Speiseöle und die betreffenden Rohwaren nochmals kräftig zugelegt.

Matif-Rapsfutures
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(c) proplanta
Der Matif-Rapsfuture zur Lieferung im Mai 2022 erreichte heute gegen 16.15 Uhr ein Rekordniveau von fast 1.090 Euro/t; das entsprach im Vergleich zum Abrechnungskurs vom Gründonnerstag einem Aufschlag von 86 Euro/t oder 8,6%. Gleichzeitig verteuerte sich der Kontrakt auf Ware aus der anstehenden Ernte zur Lieferung im November um gut 17 Euro/t oder 2,1 % auf 844,5 Euro/t; das war bezogen auf die Novemberlaufzeiten ebenfalls ein neuer Höchstwert.

Als wesentlichen Grund für die anhaltende Rallye der Rapskurse nannten Markltanalysten die heutige Ankündigung Indonesiens, seine Palmölexporte ab Donnerstag kommender Woche für eine unbestimmte Dauer zu stoppen. Die Regierung in Jakarta begründete ihre Entscheidung mit Sorgen, dass die heimische Versorgung mit Speiseöl knapp werden könnte. Dadurch wurden die Weltmarktpreise für Pflanzenöle und damit auch für Rapsöl und Raps weiter befeuert.

Bisher hatte vor allem der kriegsbedingte Ausfall ukrainischer Lieferungen von Sonnenblumenöl die Weltmarktpreise für Pflanzenöle nach oben getrieben. Indonesien ist der mit weitem Abstand größte Palmölerzeuger und -exporteur der Welt. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) taxierte die Palmölausfuhren Indonesiens für 2021/22 zuletzt auf 28 Mio. t. Zweitwichtigster Lieferant am Weltmarkt ist Malaysia, dessen Ausfuhren die Washingtoner Experten für die laufende Saison auf 16,8 Mio. t veranschlagen.
AgE
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agricola pro agricolas schrieb am 23.04.2022 07:14 Uhrzustimmen(23) widersprechen(10)
Dieser Palmöl-Exportstopp ist nun wahrlich nicht von heute auf morgen so einfach vom Himmel gefallen. - Die Reaktion Malaysias hierauf müssen wir noch abwarten.

Alle Pflanzenölerzeuger hierzulande, die sich durch entsprechende Vorkontrahierungen bereits freiwillig(!) gebunden haben, schauen jetzt in die Röhre, wenn es um die im Raum stehenden Preissteigerungen für diese Produkte geht. Ob ein Umsatzsteuerverzicht auf diese Pflanzenöle überhaupt noch beim Endverbraucher ankommt, steht damit erheblich zur Disposition.

Die aktuell sehr vielen „Gewitter“ am Himmel der Grundnahrungsmittelversorgung in sehr kurzen zeitlichen Intervallen resultieren aus welchen Realitäten!? Hatte man diese verantwortungsbewusst für- und vorsorgend tatsächlich nicht auf dem Schirm!? Müssen jetzt unsere Veganer und Vegetarier vielleicht gar auf tierische Fette ausweichen!? - Die pflanzlichen Alternativen nehmen aktuell jedenfalls innerhalb kürzester Zeitverläufe dramatisch ab!!!

Nun, Captain Özdemir, alles im Lot auf‘m Boot, alles in Butter auf‘m Kutter - die deutschen Verbraucherregale sind schließlich alle bestens gefüllt... WIRKLICH!?

Die letzte Chance eines notwendigen Zeitfensters, Ölpflanzen auf unseren Stilllegungen -diese mittlerweile medial berühmten 4%- auszusäen, ist jetzt allerdings vorbei. Unser Bundesagrarminister Cem Özdemir hat bis dato schon mehrfach mit seinen unzähligen Sprechzetteln im Jacket unter Beweis gestellt, dass er alles andere als Fachverstand verfügt, sein ihm zuarbeitender Beraterstab, staatlich fürstlichst entlohnte „Eliten“, hier in erster Linie beheimatet scharenweise in zweiter Reihe auch im BMU, haben in dieser überaus hochsensiblen Situation komplett versagt!!! Da gibt es jetzt nichts mehr schönzureden!!! -BASTA!!!

Mit welchen brutalen Konsequenzen!?
Spürbare Konsequenzen in erster Linie für WEN!?
Erleben wir jetzt hierzulande den Pommes-Notstand, immerhin eines der Deutschen liebstes Finger- u. Fast-Food!?

Allmählich verdichtet sich der Eindruck, dass 70 Jahre Frieden innerhalb freiheitlicher Demokratien unsere Entscheider-Eliten geistig beängstigend träge gemacht haben, oftmals mangelt es sogar komplett am unverzichtbaren Fachverstand. Bloße Trotzreaktionen ersetzen dann dieses Wissen. Ein Veränderungswille zeichnet sich leider bis heute in keinster Weise ab. Mit den daraus resultierenden extrem verheerenden Konsequenzen leben wir alle; wir müssen weitgehend wehrlos dabei zuschauen, wie unser Wohlstand systematisch vernichtet wird.

Extrem toxisch für jede Demokratie!!!

Ein kluger Kopf in Reihen der SPD, Helmut Schmidt, hat erkannt: „In der Krise beweist sich der Charakter.“ - Wo sind heute unsere starken Charaktere, die wir so dringlichst bräuchten!?
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