(c) proplanta Die Marktversorgung ist normal, wie Handelsbeteiligte bestätigten. Das seit der Ernte höhere Niveau der Brotweizenpreise werde sich daher in den kommenden Monaten halten, schätzt der Getreidehandel. Allerdings wird derzeit meist nur zweithändige Ware umgesetzt. In der Landwirtschaft selbst liegt qualitativ hochwertiges Getreide noch auf den Höfen. Es dürfte verstärkt ab November abgesetzt werden, wenn die Feldarbeiten erledigt sind. Derzeit wird noch, so heißt es, „ganz heftig auf weiter steigende Preise spekuliert”.
Allerdings sieht man kaum noch großen Spielraum nach oben. Für November/Dezember werden auf den Handelsstufen 145 bis 147 EUR gezahlt. Bei Lieferanten, die Vorkontrakte erfüllen müssen, sind bereits Forderungen von 145 EUR/t an die Landwirte akzeptiert worden. Dies kann kaum noch vernünftig in einer Kalkulation untergebracht werden, heißt es in der Branche. Die Landwirte erwarten zum Jahresende aufgrund der erhöhten Mehrwertsteuer bzw. Vorsteuerpauschale noch einen leichten Anstieg der Weizenpreise in einer Größenordnung von bis zu 3 EUR/t.
Der Inlandsmarkt bleibt weiterhin das Hauptabsatzgebiet für deutschen Weizen. Exportgeschäfte der Europäischen Union laufen in traditionellem Rahmen zum Aufmischen der Ware. Größere Exportaktivitäten in Drittländer sind derzeit nicht in Sicht. Die höheren Getreidepreise haben sich bei den Mühlen in einem Anstieg der Mehlpreise in einer Größenordnung zwischen 4 und 7 EUR/dt niedergeschlagen. In der Branche ist zu hören, dass noch nicht jeder Mehlverarbeiter bereit ist, die höheren Preise zu akzeptieren. Dies gilt insbesondere für die großen industriellen Verarbeiter. Die Verbraucherpreise für Bachwaren sind aber bereits überproportional angehoben worden, wird beim Handel moniert.
Deutlich besser am Markt platziert werden kann derzeit Roggen. Die Ware bleibt knapp. Die Preise bewegen sich zwischen 135 und 140 EUR/t. Hier sieht man, anders als beim Weizen, tendenziell noch weiter steigende Kurse. Futtergerste, so heißt es, wird für die Monate Oktober/November zwischen 115 und 120 EUR/t fob gehandelt. Die Restmengen, die nach dem Regen an den Markt gekommen sind, haben im Mischfutterbereich zu einer Entspannung geführt. Allerdings sind die Einkaufspreise deutlich höher als im Vorjahr. In diesem Sektor sieht man Exportmöglichkeiten. Der starke Eurokurs bremst aber das Auslandsgeschäft. DJG/§x/ste/27.9.2006
(END) Dow Jones Newswires September 27, 2006 Copyright (c) 2006 Dow Jones & Company, Inc.
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