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20.06.2023 | 15:23 | Zuckerproduktion 

FAO korrigiert Prognose für Weltproduktion von Zucker nach unten

Rom - Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) rechnet jetzt für 2022/23 mit einer globalen Zuckererzeugung von 177,5 Mio. t; im November hatten die Fachleute in Rom noch 179,6 Mio. t erwartet. 

Zuckerproduktion
(c) proplanta
Dennoch würde damit das Vorjahresergebnis um 1,9 Mio. t oder 1,1 % übertroffen. Zulegen dürfte vor allem die Zuckerproduktion der Nummer eins am Weltmarkt - Brasilien, nämlich um 7,9 Mio. t auf 40 Mio. t.

Die Abwärtskorrektur der globalen Produktionsprognose wird von der FAO vor allem mit einer voraussichtlich kleineren Erzeugung in Indien begründet, die wegen ungünstiger Witterung für die Zuckerrohrkulturen auf nur noch 32,8 Mio. t Zucker beziffert wird und damit um 2,7 Mio. t kleiner ausfällt als zuvor erwartet. Damit würde das Vorjahresvolumen um 3 Mio. t verfehlt. Indien ist der zweitgrößte Zuckererzeuger der Welt.

Außerdem setzte die Marktexperten ihre Voraussagen für die Zuckererzeugung in China, Mexiko und Thailand in der laufenden Vermarktungssaison herab. Ein Abschlag wurde auch für die EU, den drittgrößten Produzenten der Welt, berücksichtigt. Die betreffende Prognose beläuft sich nun auf lediglich 14,9 Mio. t; Ende 2022 hatten die Fachleute noch mit 15,3 Mio. t gerechnet. In der Kampagne 2021/22 waren in den Zuckerfabriken in der Gemeinschaft noch insgesamt 16,5 Mio. t Zucker produziert worden. Auslöser für den erwarteten Rückgang seien die Einschränkung der Zuckerrübenfläche im vergangenen Jahr und trockenheitsbedingte Ertragsrückgänge in einigen Mitgliedstaaten.

Ihre Voraussage für die Zuckerimporte der EU in der aktuellen Vermarktungssaison korrigierte die FAO um 500.000 t auf 2,2 Mio. t nach oben; das wären 600.000 t mehr als im Vorjahr. Als Begründungen werden die voraussichtlich kleinere EU-Erzeugung und die hohen Zuckerpreise am Binnenmarkt der Union angeführt. Außerdem dürften die Zuckerausfuhren der Gemeinschaft 2022/23 im Vorjahresvergleich um 300.000 t auf nur noch 600.000 t schrumpfen, nach noch 900.000 t im Vorjahr.

Indes schraubten die Fachleute in Rom ihre Voraussage für den Zuckerverbrauch der EU für 2022/23 nach oben, und zwar um 200.000 t auf jetzt 16,7 Mio. t. Im Vergleich zum Vorjahr wären das aber 300.000 t weniger. Der weltweite Zuckerbedarf dürfte sich im Vorjahresvergleich um 1,6 Mio. t auf 176,1 Mio. t erhöhen. Dennoch würde der globale Produktionsüberschuss um 300.000 t auf 1,4 Mio. t Zucker steigen. Allerdings war im vergangenen November noch ein Überschuss von 4,9 Mio. t Zucker erwartet worden.
AgE/kk
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