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07.04.2024 | 12:59 | Agrarexporte 

Europäische Union: Rekordüberschuss beim Agrarhandel mit Drittstaaten

Brüssel - Bei Agrarwaren und Lebensmitteln hat die Europäische Union im Handel mit Drittstaaten einen neuen Rekordüberschuss erwirtschaftet.

Agrarhandel
Der Außenhandelssaldo hat 2023 im zweistelligen Bereich zugelegt. (c) proplanta
Wie die EU-Kommission am Freitag (5.4.) mitteilte, stand 2023 unter dem Strich ein Plus von 70,1 Mrd. Euro; das waren 12,8 Mrd. Euro beziehungsweise 22% mehr als noch im Jahr davor. Zugrunde liegen diesem Wachstum laut Kommission hauptsächlich anhaltend hohe Verkaufspreise bei gleichzeitig sinkenden Kosten für Importwaren.

Konkret summierte sich der Wert der exportierten Güter der Agrar- und Ernährungswirtschaft im vergangenen Jahr auf 228,6 Mrd. Euro. Wichtigstes Zielland war das Vereinigte Königreich, das aus der Gemeinschaft Lieferungen im Gesamtwert von 51,3 Mrd. Euro bezog. Auf den Plätzen zwei und drei landeten wie schon in den Vorjahren die Vereinigten Staaten und China. Auf die USA entfiel ein wertmäßiger Anteil von 12%.

Das „Reich der Mitte“ erreichte 6%; dabei gingen die Lieferungen von Schweinefleisch um 29% zurück. Verkaufsschlager der europäischen Erzeuger und Hersteller waren Getreidezubereitungen, Milchprodukte sowie Wein und weinbasierte Erzeugnisse. Auf diese Kategorien entfiel zusammen fast ein Drittel des Exportwerts.

Die in die EU importierten Agrarwaren und Lebensmittel schlugen 2023 mit einem Gesamtwert von 158,6 Mrd. Euro zu Buche. Mit 11% stammte der Löwenanteil daran weiterhin aus Brasilien, gefolgt vom Vereinigten Königreich. An dritter Stelle kamen die zunehmend umstrittenen Lieferungen aus der Ukraine. Diese summierten sich auf 11,8 Mrd. Euro, was einem Anteil von 7% entsprach. Das Niveau von 2022 wurde damit um 1,4 Mrd. Euro oder 10% unterschritten. Im Vergleich zu 2021 hat der Wert der Lieferungen allerdings noch immer um 71% zugelegt.

Nach Angaben der Kommission haben sich 2023 die Importe aus der Ukraine in Abhängigkeit vom jeweiligen Produkt unterschiedlich entwickelt. Bis Mai seien die Einfuhren lebhaft verlaufen, hätten sich gegen Ende des vergangenen Jahres aber wieder dem Niveau von 2021 angenähert.
AgE
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