Die italienische Obstbranche hat seit der Jahrtausendwende im internationalen Handel deutlich an Bedeutung verloren. (c) proplanta
Darauf hat jetzt die Fachzeitschrift „Corriere Ortofrutticolo“ aufmerksam gemacht. Vor 20 Jahren hätten lediglich die USA und Spanien mehr Frischobst als Italien ausgeführt. Heute seien es hingegen außerdem nicht nur Länder wie Mexiko, Peru und Chile, sondern auch die Niederlande, Vietnam und Thailand, die früher in diesem Ranking gar nicht vorgekommen seien.
Marktexperten schließen nicht aus, dass Italien zu einem ständigen Nettoimporteur von Frischobst wird. Im Jahr 2022 übertraf der gesamte Export von Frischobst und -gemüse zumindest mengenmäßig bereits die Importe. Einem Ausfuhrvolumen von 3,5 Mio. Tonnen standen Einfuhren von 3,7 Mio. Tonnen gegenüber. Die Exporterlöse übertrafen mit rund 5,3 Mrd. Euro die Importausgaben allerdings noch deutlich, und zwar um rund 800 Mio. Euro.
Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida hat kürzlich finanzielle Hilfen für den Obstanbau angekündigt, zumal die Betriebe in der Region Emilia Romagna in diesem Sommer unter verheerenden Unwettern zu leiden hatten. Danach sind 20 Mio. Euro als Liquiditätshilfen vorgesehen. Weitere 10 Mio. Euro sollen an die Birnenerzeuger und 2 Mio. Euro an die Kiwiproduzenten gehen. Gut 9 Mio. Euro sind zur Unterstützung des Anbaus von Zitrusfrüchten eingeplant.