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30.04.2023 | 05:49 | Getreidehandel 
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Ukraine begrüßt Einigung zu Getreideimporten

Stockholm - Die zwischen der EU-Kommission und mehreren osteuropäischen Ländern erzielte Einigung zu Getreideimporten aus der Ukraine stößt in dem Land auf Zustimmung.

Getreidehandel
(c) proplanta
Eine Blockade ukrainischer Importe würde nicht nur der Ukraine schaden, sondern auch dem Nahen Osten und Afrika großes Leid zufügen, sagte der Finanzminister Serhiy Marchenko bei einem Treffen der EU-Finanzminister am Samstag in Stockholm.

Die EU-Kommission hatte im Streit über Agrarimporte aus der Ukraine eine Einigung erzielt: Polen, Bulgarien, die Slowakei und Ungarn werden nach Angaben der Brüsseler Behörde ihre Gegenmaßnahmen aufheben. Im Gegenzug werde es für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkerne «außergewöhnliche Schutzmaßnahmen» geben.

Die vier Länder hatten Agrarimporte aus der Ukraine beschränkt und argumentiert, dass billiges Getreide aus dem Kriegsland zu einem Preisverfall führt. Auch Rumänien beklagte sich. Die Ukraine ist einer der wichtigsten Getreideproduzenten, kann wegen des Krieges ihre Schwarzmeerhäfen aber nur beschränkt nutzen.

Bundesagrarminister Cem Özdemir zeigte sich über die Einigung erfreut, kritisierte aber auch die EU-Mitglieder, die die Einfuhr gestoppt hatten. «Die europäische Solidarität untereinander und mit der Ukraine darf nicht kurzfristig nationalen Einzelinteressen geopfert werden, denn das schwächt uns alle.»

Der Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin finde auf vielen Schauplätzen statt. «Er versucht, die Ukraine wirtschaftlich zu schwächen und den Druck auf unsere Staatengemeinschaft zu erhöhen», sagte Özdemir laut Mitteilung.
dpa
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Kommentare 
Mayer schrieb am 02.05.2023 15:00 Uhrzustimmen(8) widersprechen(3)
Habe vor ein paar Tagen gelesen, dass auch Getreidemühlen aus Deutschland sich mit ukrainischem Getreide eindecken und das auch Preisdruck in Deutschland ausübt. Kann das jemand bestätigen und warum nehmen wir in Deutschland das ohne Diskussionen hin und vor allem warum bekommen wir dann keine EU Millionen?
Thorsten Holtmeier schrieb am 30.04.2023 16:39 Uhrzustimmen(15) widersprechen(4)
Jetzt muss Özdemir auch dafür sorgen dass das Getreide auch in den bedürftigen Staaten ankommt und nicht bei uns auf den Markt kommt um die Preise hier zu drücken. Wenn es doch hier auf den Markt kommt muss dafür eine sondersteuer gezahlt werden.
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