Ein Landwirtschaftsbetrieb sei nicht nur Erzeuger, sondern «ein Element der ländlichen Kultur und der Pflege der Lebensfähigkeit unseres Landes», sagte Schmidt (56) am Donnerstag nach seiner Vereidigung vor dem Bundestag. Hierbei komme es besonders auch auf kleinere Höfe an.
«Man darf nicht nur in Produktionszahlen und Wirtschaftlichkeit messen», sagte Schmidt. Insgesamt müsse der «Dreiklang zwischen großen, mittleren und kleinen Betrieben» wohlausgewogen gesehen werden.
In der umstrittenen Frage von
Gentechnik auf den Feldern machte Schmidt Vorbehalte deutlich. «Wir sollten daran denken, dass wir in der Koalitionsvereinbarung festgehalten haben, dass wir durchaus wissen und sehen, wie groß die Skepsis ist in weiten Teilen der Bevölkerung», sagte der Minister.
Mit Blick auf eine erwartete Anbau-Zulassung für die gentechnisch veränderte US-Maissorte 1507 in der EU wolle er die Position seines Vorgängers Hans-Peter Friedrich (CSU) «im Kern weiterverfolgen». Dieser hatte sich für regionale Ausstiegsklauseln stark gemacht.
Schmidt verwies auf das klare Nein der CSU zu Gentechnik auf den Feldern. Dies wolle er in die weiteren Entwicklungen einbinden.
Der 56-Jährige sagte: «Ich bin stolz und freue mich, das Lebensministerium nun führen zu dürfen.» Schmidt war am Montag zum Nachfolger Friedrichs ernannt worden, der nach der Weitergabe von Informationen im Fall des früheren SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy zurückgetreten war.
Schmidt war seit Dezember Parlamentarischer Staatssekretär im Entwicklungshilfeministerium. Zuvor war der Jurist lange in gleicher Funktion im Bundesverteidigungsministerium gewesen.
«Ich habe den Geruch des Landes deswegen gut in der Nase, weil ich selbst vom Land komme», sagte Schmidt. Er wolle nun alles daran setzen, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen und dass klar werde: «Der Schmidt ist der Schmidt, und der kann nicht nur Verteidigung, der kann nicht nur Panzer, der kann auch Mähdrescher.» (dpa)