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06.03.2009 | 16:03 | Getreideernte  

Aktuelle Prognosen zur Welt-Getreideernte

Bonn - Jeden Monat veröffentlichen der Internationale Getreiderat (IGC) und das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) ihre Einschätzungen zur weltweiten Versorgung mit Getreide.

Welt-Getreideernte 2009
(c) proplanta
Die jeweils aktuellen Prognosen finden Sie hier:


Welt/IGC: Weizenanbau geht leicht zurück

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Schätzung der Welt- Weizenernte 2009/10 leicht nach unten korrigiert. So wird die Erzeugung nun auf 649,3 Millionen Tonnen veranschlagt, das sind 0,7 Millionen Tonnen weniger als in der vorangegangenen Prognose und 38,5 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Gleichwohl verweist der IGC auf – mit Ausnahme von Teilen der USA und Chinas – günstige Vegetationsbedingungen in den meisten Anbauregionen. Die globale Anbaufläche wird auf 222 Millionen Hektar beziffert, das entspricht einem Rückgang um 1 Prozent gegenüber Vorjahr.


Maisanbau geringfügig eingeschränkt

Bei Mais geht der IGC von einem Flächenrückgang um lediglich 0,6 Millionen Hektar auf 151,8 Millionen Hektar aus. Anbaueinschränkungen in den USA, der EU, den Schwarzmeerländern, China und Indien werden voraussichtlich durch leichte Ausdehnungen in Argentinien und Südafrika kompensiert. Vor allem in den USA dürfte der Flächenrückgang zugunsten des Anbaus von Sojabohnen ausfallen.

Die weltweite Anbaufläche von Gerste wird nach IGC-Angaben zur Ernte 2009 geringfügig auf 57 Millionen Hektar ausgedehnt. Während Gerste in den Anbauplänen der Erzeuger in Australien, der EU und den USA weniger Berücksichtigung fand, dürfte sie in Kanada, der Ukraine und Nordafrika Flächen hinzugewinnen. In Deutschland, Dänemark und Polen wurde der Anbau von Wintergerste ausgedehnt, in Italien und Großbritannien hingegen eingeschränkt. Bei Sommergerste deutet sich vor allem in Dänemark und Schweden ein spürbarer Rückgang an.


Wirtschaftskrise zeigt Wirkung

Bei der Schätzung des Getreideverbrauchs im laufenden Wirtschaftsjahr nahm der IGC erneut eine leichte Senkung vor. Sowohl im Nahrungs- als auch im Futtersektor wurden die ursprünglichen Prognosen unter Verweis auf die Folgen der internationalen Wirtschaftskrise zurechtgestutzt. Gleichwohl bewegt sich der geschätzte Getreideverbrauch im Futter mit 759 Millionen Tonnen noch immer deutliche 15 Millionen Tonnen über dem Vorjahr. Vor dem Hintergrund der sinkenden Fleischnachfrage wird für die kommenden Monate insbesondere für die USA, Südostasien, den Nahen Osten und Afrika indes mit einer nachlassenden Nachfrage nach Futtergetreide gerechnet.

Im laufenden Wirtschaftsjahr kommt es nach Angaben des IGC beim Verbrauch im Futtersektor zu einer deutlichen Verschiebung der Getreidearten. Denn während der Einsatz von Mais um geschätzte 4 Prozent auf 469 Millionen Tonnen sinkt, legt der Verbrauch von Weizen um beachtliche 29 Prozent auf 113 Millionen Tonnen zu. Hintergrund ist die angebotsbedingt hohe preisliche Vorzüglichkeit von Weizen. (ZMP)
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