Dabei trieben weiterhin die guten Exportaussichten für US-Mais die Terminkurse in Chicago nach oben, lagen diese Woche mit 1,68 Mio. t weit über den Erwartungen des US-Handels. Dabei sorgt der gefallene US-Dollar weiterhin für hohe Exportchancen beim US-Mais. Insofern ist weltweit mit geringeren Maisbeständen zu rechnen, was sich vermutlich auch in einer Abwärtskorrektur der Maisbestände im WASDE-Report heute Abend niederschlagen dürfte.
Unterstützt wird der feste
Maismarkt zudem durch eine um 46.000 Barrel auf fast 1,01 Mio. Barrels angestiegene US-Ethanolproduktion, dem höchsten Stand seit November 2015. Kurstreibend wirkten die Wetterfantasien über eine bevorstehende Trockenheit im US-Corn Belt, bedingt durch das Wetterphänomen La Nina. Das Wetterphänomen machte bereits in der Vergangenheit ordentlich Schlagzeilen, fielen US-Mais- und Sojaernten dadurch um 25 % und mehr zurück.
Gefahr für den
Maispreis lauert aktuell ein wenig durch die Importpolitik Brasiliens, wobei Brasiliens Importeure angesichts der schlechten Safrina-Maisernte („Safrina“= portugiesisch: kleine Ernte) vermehrt auf eigene Weizenbestände und billigeren Importweizen zurückgreifen wollen, um die Versorgung der südbrasilianischen Mastfarmen zu sichern.
In Europa haben die
Unwetter den Maismarkt immer noch fest im Griff. Die hohen Niederschläge und
Überschwemmungen dürften die Maisentwicklung deutlich zurücksetzen und den Pilzdruck verstärken. Jetzt lauert von anderer Seite Gefahr. Zuletzt kündigten Meteorologen für den Südwesten Russlands und die Ukraine eine
Hitzewelle an, die auch auf Westeuropa übergreifen könnte.
Der negative NAO-Index spricht zudem für kontinentalere Wetterbedingungen im nördlichen Mittel- und Osteuropa. Nachdem am Schwarzmeer eklatanter Pilzinfektionsdruck die an sich guten Maisbestände schwächte, droht jetzt eine Hitzewelle. Ob es tatsächlich so kommt, bleibt vorerst abzuwarten. Der Maismarkt bleibt vorläufig jedenfalls stabil, wenn auch in der EU wieder eine Normalernte erwartet wird.