Das zeigt eine Untersuchung, deren Ergebnis gestern von der französischen Verbraucherschutzorganisation „UFC - Que choisir“ vorgestellt wurden. Demnach hat die Einführung der Kennzeichnung in den Produktgruppen, in denen sie am häufigsten ausgewiesen wird, unter ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten für eine Verbesserung der Rezepturen gesorgt.
Nach Angaben der Verbraucherschützer hat sich im Zeitraum von 2015 bis 2022 der Anteil der besseren Wertungen von „A“ bis „C“ bei Müsliriegeln von 25 % auf zuletzt 49 % so gut wie verdoppelt. Bei Frühstücksflocken ist der Effekt noch ausgeprägter. In dieser Produktgruppe weisen laut der Untersuchung mittlerweile 38 % der Nutri-Scores ein „A“ oder „B“ aus, 2025 waren es lediglich 8 % gewesen. Deutlich sind die Auswirkungen der Kennzeichnung auch in der Kategorie Spezial- und Feingebäck. Innerhalb des Untersuchungszeitraums hat der Anteil der Spitzenbewertungen hier von 40 % auf nun 62 % zugelegt.
In den Produktgruppen, in denen der Nutri-Score nur selten ausgewiesen wird, haben sich laut den Verbraucherschützern hingegen kaum Verbesserungen in den Rezepturen gezeigt. So werden bei Speiseeis und Sorbet immer noch 52 % der bewerteten Produkte mit „E“ und „D“ gekennzeichnet. Bei Würzsaucen weisen drei Viertel der gekennzeichneten Produkte die beiden schlechtesten Noten aus; bei Schokoriegeln sowie Keksen und Kuchen sind es jeweils neun von zehn Produkten.
Nach Einschätzung der Verbraucherschützer zeigen die Untersuchungen, dass die freiwillige Verwendung des Nutri-Score einer umfassenden Verbesserung der Rezepturen entgegensteht. Die führenden Anbieter von „Junkfood“ weigerten sich hartnäckig, den Nutri-Score auf ihren Produkten auszuweisen, kritisierte die Organisation. Somit fehle der Anreiz, die Rezepturen anzupassen. An die Pariser Regierung und die Europäische Kommission appellierten die Verbraucherschützer, sich für eine EU-weite, verpflichtende Kennzeichnung mit dem Nutri-Score einzusetzen.
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