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02.07.2014 | 09:15 | Landtechnikmarkt Russland 

Umsatzeinbußen beim Landtechnikhändler Ekotechnika

Walldorf - Die Ekotechnika GmbH, deutsche Holding des größten Händlers internationaler Landtechnik in Russland, der EkoNiva-Technika Gruppe, hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013/2014 (30.9.) einen Umsatz von 65,1 Mio. Euro (Vj. 71,2 Mio. Euro) erzielt.

Landtechnikhändler
(c) proplanta
Die Verringerung des Konzernumsatzes im saisonal schwächeren ersten Halbjahr ist allein auf Währungseinflüsse zurückzuführen. In Rubel setzte die Gesellschaft im Berichtszeitraum von Oktober 2013 bis März 2014 rund 5 % mehr um. Im Vergleich zur Vorjahresperiode hat sich der Wert des Rubels gegenüber Euro von 40,25 auf 46,09 reduziert. Seit dem Zwischenbilanzstichtag 31. März 2014 hat sich die russische Währung von 49,05 auf 46,02 (Stand 27. Juni) wieder deutlich erholt.

Die Wechselkurseinflüsse auf das operative Geschäft von Ekotechnika waren im ersten Halbjahr, in dem der Rubelkurs kontinuierlich gefallen ist, negativ. Dies ergibt sich daraus, dass die Bewertung der Bestände zum 31. März 2014 zu einem niedrigeren Wechselkurs erfolgte als zum Zeitpunkt des Kaufs. Beim Verkauf der Maschinen auf Basis von EUR respektive USD-Preisen wird bei Zahlung zum Tageskurs in Rubel umgerechnet, so dass fallende Kurse zu höheren Umsätzen führen.

Größter Umsatzposten im ersten Halbjahr waren die Erlöse aus dem Landmaschinenverkauf, die mit 48,2 Mio. Euro einen Anteil von 74 % ausmachten. Hauptlieferant der Gruppe ist der weltweit größte Landmaschinenhersteller John Deere, auf den rund zwei Drittel der Umsatzerlöse entfielen. Weitere umsatzstarke Lieferanten sind unter anderen JCB, Väderstad und GEA.

Deutlich positiv entwickelten sich die Erlöse aus dem Ersatzteilgeschäft, die um 56 % auf 13,4 Mio. Euro anzogen (Umsatzanteil von 21 %). Die Service Sparte und die Sonstigen Erlöse wuchsen von 2,1 Mio. Euro auf 2,6 Mio. Euro (Umsatzanteil von 5 %). Der Rohertrag erhöhte sich durch die Steigerung des margenstarken Ersatzteilgeschäfts um 6 % auf rund 14 Mio. Euro.

Bei der Ergebnisentwicklung machten sich die oben genannten Währungsverluste im Gesamtumfang von rund 6,2 Mio. Euro negativ bemerkbar. Das EBITDA lag bei 0,5 Mio. Euro gegenüber 1,9 Mio. Euro im Vorjahr. Das EBIT im ersten Halbjahr belief sich auf -1,1 Mio. Euro (Vj. 0,8 Mio. Euro), der Periodenfehlbetrag lag bei -10,6 Mio. Euro (Vj. -5,3 Mio. Euro). Wie beschrieben, erwartet die Gesellschaft im zweiten Halbjahr positive Währungseffekte auf das Zahlenwerk, die aus heutiger Sicht zu einer Ergebnisverbesserung führen werden.

Positiver Cashflow durch Fortschritte beim Abbau des Forderungsbestands



Deutliche Fortschritte machte die Gesellschaft, wie im März angekündigt, beim Abbau des Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem positiven Cash-Effekt von 9,2 Mio. Euro. Insgesamt belief sich der Zahlungsmittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit auf 25,3 Mio. Euro respektive 20,2 Mio. Euro nach Abzug von Steuern und Zinsen.

Insgesamt bleiben die Voraussetzungen für weiteres Wachstum in der russischen Landwirtschaft intakt. Wolfgang Bläsi, Geschäftsführer der Ekotechnika GmbH: „Mittelfristiges Ziel der russischen Regierung ist es, rund 85 % aller wichtigen im Land konsumierten Agrarrohstoffe vor Ort zu produzieren. Dazu bedarf es weiterer Investitionen der Landwirte in hocheffiziente Landtechnik. Während die Entwicklung im Jahr 2014 durch die Schwächung des Rubel und die erschwerten Finanzierungsbedingungen der Landwirte im Zuge der Ukraine-Krise dominiert wird, ist die mittelfristige Perspektive des Landmaschinenmarktes in Russland weiter positiv.“ Vor dem Hintergrund des aktuell schwierigen Geschäftsumfeldes und eines schwächelnden Gesamtmarktes ist die Geschäftsleitung mit der operativ stabilen Entwicklung zufrieden.

Stärkung der Kapitalbasis um 6 Mio. Euro



Zur Stärkung der Eigenkapitalausstattung hat Ekotechnika nach dem Bilanzstichtag 31. März eine Zuzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von 6 Mio. Euro durchgeführt. Gepaart mit der erwarteten Verminderung von saisonalen Einflüssen und der Währungseffekte im zweiten Halbjahr wird dies zu einer deutlichen Verbesserung der temporär negativen Eigenkapitalbasis der Gesellschaft führen. (Pd)
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