Dass der Gesundheitsminister nach einem Drittel der ursprünglich gemeinsam beschlossenen Impfaktion aus Geldmangel aussteigt und die Seuchenbekämpfung, die eigentlich seine Aufgabe wäre, samt den Kosten jeden einzelnen Bauern aufhalst, ist absolut unverständlich. Dabei erklären alle Experten, dass nur eine verpflichtende Durchimpfung die Seuche wirksam bekämpfen kann, wie erste Ergebnisse bereits zeigen. Wir verlangen daher die Beibehaltung der verpflichtenden Impfung, bei der auch die Kosten vom Bund getragen werden", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, zum vorzeitigen Ausstieg des Gesundheitsministers aus der ursprünglich für drei Jahre geplanten Impf-Verpflichtung.
Beispiel Frankreich: Impfpflicht wirkt "Das Beispiel Frankreich untermauert unseren Standpunkt: Die Krankheit lässt sich nur mit einer verpflichtenden Impfung eindämmen. So änderten Länder wie Frankreich, die mit einer anfangs freiwilligen Impfaktion gegen die
Blauzungenkrankheit keinen Erfolg hatten, ihr Impfprogramm in ein verpflichtendes. Erst dann zeigte die Bekämpfung Wirkung", so Wlodkowski weiter.
Er ergänzte: " Die mittlerweile aus den impfenden EU-Mitgliedstaaten vorliegenden Informationen über die Impfstoffe lassen erkennen, dass die Impfung von den Tieren gut vertragen wird. Ebenso ist die Impfung in Österreich vergangenen Herbst/Frühling nach Angaben der Landesveterinärvertreter weitestgehend unproblematisch verlaufen."
Tierseuchenbekämpfung verpflichtend "Eine freiwillige Impfung widerspricht voll und ganz den Prinzipien der einheitlichen Tierseuchenbekämpfung. Die Blauzungenkrankheit ist eine
Tierseuche, die sich in den letzten Jahren rasant in Europa ausgebreitet hat und enorme wirtschaftliche und auch volkswirtschaftliche Schäden hervorgerufen hat. Deshalb hat man sich ja aus veterinärfachlichen Gründen vor einem Jahr zur verpflichtenden Impfung mit Kostentragung durch den Bund entschieden. Die Bauernvertretung fordert dies auch weiterhin ein. Eine Tierseuchenbekämpfung auf freiwilliger Basis ist absolut abzulehnen", so Wlodkowski abschließend. (lk-oe)