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09.05.2022 | 05:54 | Agrartechnik 

Landtechnikbranche erwartet Umsatzeinbußen durch Ukraine-Krieg

Nieuwegein - Auch die niederländischen Landtechnikhersteller, -importeure und -händler spüren die negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.

Landtechnikbranche
(c) proplanta
Wie die Branchenvertretung Fedecom am Dienstag vergangener Woche (3.5.) in Nieuwegein mit Verweis auf eine aktuelle Umfrage berichtete, klagten fast alle befragten Mitgliedsunternehmen vor allem über kräftig gestiegene Einkaufspreise. Außerdem träfen bestellte Maschinen, Teile und Komponenten häufig verspätet ein. Dies sei besonders ärgerlich für Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe, Lohnunternehmer sowie für die Verwalter von Naturschutzgebieten und Sportparks, die dadurch ihre Frühjahrsarbeiten nicht optimal erledigen könnten.

Laut Fedecom erwarteten 77 % der befragten Unternehmen Steigerungen der Einkaufspreise für Maschinen, Komponenten und Teile von 10 % bis 30 %. Dazu würden neben dem Krieg in der Ukraine auch die höheren Energiekosten beitragen. Diese Probleme und auch die Lieferschwierigkeiten belasteten bereits die Beziehungen in der Vermarktungskette. Zudem verunsichere der Krieg potentielle Endkunden bei ihren Investitionsplänen.

Die Kostensteigerungen können nach Einschätzung der Fedecom-Mitgliedsunternehmen wahrscheinlich nicht vollständig an die Endkunden weitergegeben werden. Deshalb rechneten 70 % der Befragten mit einem Umsatzrückgang um bis zu 30 %. Dabei hätten sich die Hersteller etwas pessimistischer als die Handelsunternehmen gezeigt, hob der Verband hervor.

Der Fedecom zufolge werden die Kostensteigerungen wohl unter dem Strich auf die gesamte Vermarktungskette verteilt. Darauf deuteten zumindest die rückläufigen Bruttomargen sowohl der Maschinenhersteller als auch der Händler in den vergangenen beiden Quartalen hin.

Verbandsdirektor Gerard Heerink mahnte indes die Marktakteure, die in den Richtlinien des Verbandes verankerten Rechte und Pflichten in der Lieferkette mit gegenseitigem Respekt zu berücksichtigen. Nach Einschätzung von Experten sei davon auszugehen, dass die Marktstörungen bis ins Jahr 2023 anhalten dürften.
AgE
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