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11.02.2024 | 08:51 | Obstbau 

Frischobsterzeugung in EU erneut gesunken

Berlin - Die Frischobstproduktion in der Europäischen Union ist 2023 das zweite Jahr in Folge gesunken, während sich die Erzeugung von Frischgemüse nach dem deutlichen Rückgang im Vorjahr wieder etwas erholt hat.

Apfelanbau 2023
Die betreffende Produktion blieb 2023 um 2% unter dem Vorjahresniveau. Dagegen legte das Aufkommen an Frischgemüse um 2% zu. (c) proplanta
Gemäß den zur Fruit Logistica im „European Statistics Handbook“ veröffentlichten vorläufigen Zahlen wurden im vorigen Jahr EU-weit insgesamt 41,34 Mio. Tonnen Frischobst in der Gemeinschaft erzeugt; das waren 811.000 Tonnen oder 2% weniger als 2022.

Im Jahr 2021 waren in der EU rund 43,3 Mio. Tonnen Frischobst produziert worden. Das EU-Aufkommen an Frischgemüse erreichte 2023 gut 47,20 Mio. Tonnen, womit das Vorjahresergebnis um 895.000 Tonnen oder 2% übertroffen wurde. Im Jahr 2021 hatte sich die betreffende Produktionsmenge allerdings auf 49,71 Mio. Tonnen belaufen.

Weniger Äpfel geerntet



Die Produktion von Äpfeln, dem wichtigsten Frischobst in der EU, wird für 2023 auf 11,41 Mio. Tonnen veranschlagt und damit um gut 3% niedriger als die Menge von 2022. Noch deutlicher gesunken sind im Jahresvergleich die Aufkommen an Orangen und Birnen, und zwar um 8% auf 5,41 Mio. Tonnen beziehungsweise um fast 13% auf 1,75 Mio. Tonnen.

Höher ausgefallen als im Jahr zuvor ist 2023 dagegen die Ernte an Wassermelonen, und zwar mit 3,09 Mio. Tonnen um 15%. Auch die EU-Produktion von Pfirsichen und Nektarinen legte zu, nämlich um gut 8% auf 2,49 Mio. Tonnen sowie um 12% auf 1,08 Mio. Tonnen.

Bei der Frischgemüseerzeugung stechen die Zwiebeln und Tomaten hervor. Die EU-Zwiebelerzeugung erhöhte sich im Jahresvergleich um gut 5% auf 6,52 Mio. Tonnen. Sie blieb damit aber deutlich unter dem Niveau von 2021. Das Aufkommen an Frischtomaten lag mit 6,20 Mio. Tonnen leicht unter dem Ergebnis von 2022 und ebenfalls deutlich unter der Menge von 2021.

Die Produktion des drittwichtigsten Frischgemüses, nämlich der Karotten, stieg nach der sehr schwachen Vorjahresernte spürbar, und zwar um 10% auf 4,85 Mio. Tonnen.

Spanien und Italien führend



Führender Produzent sowohl von Frischobst als auch von Frischgemüse in der EU ist Spanien. Dort wurden im vergangenen Jahr 12,10 Mio. Tonnen Frischobst sowie 9,50 Mio. Tonnen Frischgemüse erzeugt. An zweiter Stelle folgt Italien, wo das Aufkommen an Frischobst und -gemüse zuletzt 10,46 Mio. Tonnen sowie 6,99 Mio. Tonnen erreichte. Beim Frischobst belegt Polen aufgrund seiner umfangreichen Apfelerzeugung den dritten Platz mit einer Gesamtmenge von 4,90 Mio. Tonnen.

Beim Frischgemüse ist dies Frankreich mit 6,64 Mio. Tonnen, die 2023 dort erzeugt wurden, gefolgt von Polen mit 5,18 Mio. Tonnen. Deutschland nimmt hinsichtlich der Frischobstproduktion mit 1,21 Mio. Tonnen den siebten Rang in der EU ein. Beim Frischgemüse kommt die Bundesrepublik mit 4,00 Mio. Tonnen hinter den Niederlanden auf den sechsten Platz.

Bananen das Hauptimporterzeugnis



Im Einklang mit der kleineren EU-Produktion sind 2023 die Frischobstimporte aus Drittstaaten gestiegen, und zwar um 2% auf 11,88 Mio. Tonnen; 2021 war allerdings die Marke von 12 Mio. Tonnen übertroffen worden. Mit Abstand wichtigstes Produkt sind die Bananen, von denen 2023 rund 5,15 Mio. Tonnen eingeführt wurden. An Orangen wurden 1,01 Mio. Tonnen aus Nicht-EU-Ländern bezogen.

Der EU-Frischgemüseimport ist erheblich unbedeutender; er belief sich 2023 auf insgesamt 2,36 Mio. Tonnen, was allerdings eine kräftige Steigerung um 14% bedeutete. Wichtigstes Einfuhrerzeugnis waren hier die Tomaten mit 790.000 Tonnen, gefolgt von Zwiebeln mit 413.000 Tonnen.

Die EU exportierte 2023 insgesamt knapp 3,41 Mio. Tonnen Frischobst sowie 3,19 Mio. Tonnen Frischgemüse; das waren 7% beziehungsweise 9% weniger als 2022. Dabei waren Äpfel mit 1,05 Mio. Tonnen und Zwiebeln mit 1,10 Mio. Tonnen die mit Abstand wichtigsten Ausfuhrprodukte.
AgE
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