Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.10.2023 | 06:53 | Lebensmittelmarkt 

FAO: Nahrungsmittelpreisindex bleibt stabil

Rom - Die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Produkte sind im September im Mittel weitgehend stabil geblieben.

Nahrungsmittel
Stand im September 10,7 Prozent unter dem Vorjahreswert - Allzeithoch von März 2022 um 24,0 Prozent unterschritten - Zuckerpreisindex legt gegenüber August um fast 10 Prozent zu - Leichter Zuwachs auch beim Getreidepreisindex - Pflanzenöl, Milch und Fleisch hingehen auf Talfahrt. (c) proplanta
Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) mitteilte, lag der von ihr berechnete Preisindex bei 121,5 Punkten, verglichen mit 121,4 Punkten im August. Mit diesem Stand bewegte sich der Index um 10,7 % unter dem Wert des Vorjahres und 24,0 % unter dem im März 2022 erreichten Allzeithoch.

Bei den einzelnen Produktkategorien gab es allerdings unterschiedliche Entwicklungen. Rückgängen bei den Notierungen für pflanzliche Öle, Molkereiprodukte und Fleisch standen Erhöhungen bei Zucker und Mais gegenüber.

Die stärkste Zunahme verzeichnete die FAO im September bei ihrem Zuckerpreisindex, der gegenüber dem Vormonat um 9,8 % zulegte und den höchsten Stand seit November 2010 erreichte. Hier schlug sich die Besorgnis der Marktteilnehmer über ein knapperes weltweites Angebot in der kommenden Saison nieder.

Die große Ernte, die derzeit in Brasilien unter günstigen Witterungsbedingungen eingebracht wird, hat den Anstieg der Weltzuckerpreise gegenüber dem Vormonat nur etwas begrenzt. Nach oben ging es auch mit dem Getreidepreisindex, allerdings lediglich um 1,0 %. Dies ist laut FAO unter anderem auf einen 7‑prozentigen Anstieg der internationalen Maispreise zurückzuführen.

Die internationalen Weizenpreise fielen hingegen um 1,6 %, gestützt durch ein reichliches Angebot und gute Produktionsaussichten in der Russischen Föderation.

Reichliche Exportmöglichkeiten für Fleisch



Der stärkste Rückgang wurde im September beim Pflanzenölpreisindex verzeichnet, der im Vergleich zum August um 3,9 % nachgab. Nach Angaben der Marktexperten in Rom gingen die internationalen Notierungen für Palm-, Sonnenblumen-, Soja- und Rapsöl allesamt zurück, was zum Teil auf eine erhöhte saisonale Produktion und ein reichhaltiges weltweites Exportangebot zurückzuführen ist.

Der Milchpreisindex sank um 2,3 % und damit zum neunten Mal in Folge. Diese Entwicklung ist der FAO zufolge auf die schwache weltweite Importnachfrage und die hohen Lagerbestände in den führenden Erzeugerregionen zurückzuführen. Die relative Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar wirkte sich ebenfalls negativ auf die internationalen Milchpreise aus. Der FAO-Fleischpreisindex sank im Vergleich zum Vormonat um 1,0 %.

Auch hier drückte eine Mischung aus schwacher Importnachfrage und reichlichen globalen Exportmöglichkeiten die Notierungen für Schweine-, Geflügel- und Schaffleisch nach unten. Im Gegensatz dazu stiegen die internationalen Preise für Rindfleisch aufgrund einer starken Importnachfrage nach mageren Teilstücken, insbesondere in den Vereinigten Staaten, wieder an.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Inflation in Bayern steigt auf 2,5 Prozent

 Werden Lebensmittel jetzt günstiger?

 Verbraucher sparen im Supermarkt - Rewe macht dennoch mehr Gewinn

 Der Gang in den Supermarkt ist günstiger geworden - Inflation sinkt

 FAO-Preisindex: Agrarpreise geben weiter nach

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?