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03.03.2024 | 03:45 | Milchmarkt 

Blockbutter höher notiert als Päckchenbutter

Bonn - Die Milchanlieferungen an die Molkereien in Deutschland haben in den vergangenen Wochen stärker zugenommen.

Buttermarkt
Die Preise am Fettmarkt ziehen an. Wegen fehlender Kontraktbindung reagiert die Bockbutternotierung schneller als bei Päckchenbutter. (c) proplanta
Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) wurde die Lücke zur Vorjahreslinie Mitte Februar geschlossen; das Rohstoffaufkommen glich dem vor genau einem Jahr. Laut Schnellberichterstattung der ZMB wurde im bisherigen Jahresverlauf etwas weniger Butter hergestellt. Dem steht seit einiger Zeit eine sehr gute Nachfrage gegenüber. Das Ungleichgewicht macht sich besonders bei der Blockbutter bemerkbar.

Die amtliche Notierung an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am Mittwoch (28.2.) im Spannenmittel um 34 Cent auf 5,93 Euro/kg bis 6,05 Euro/kg angehoben; innerhalb von drei Wochen ist ein Plus von 74 Cent oder 14% zu verzeichnen. Zuletzt wurde solch ein Preisniveau im November 2022 erreicht. Die lose Ware im 25-kg-Block wird damit aktuell ungewöhnlicherweise höher notiert als die Päckchenbutter in den unveränderten Grenzen von 5,69 Euro/kg bis 5,87 Euro/kg.

Laut dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) haben am Milchfettmarkt neben dem wachsenden Bedarf auch die hohen Rahmpreise die Blockbutterpreise nach oben gezogen. Nach dem Ende der Kontraktlaufzeit dürfte auch bei Päckchenbutter eine Korrektur nach oben erfolgen, auch wenn sich der Handel bereits mit günstiger Ware eingedeckt hat.

Magermilchpulvernachfrage lässt nach

Bei Hart- und Schnittkäse berichten Analysten von recht ordentlichen Absatzmöglichkeiten; aufgrund der gestiegenen Produktion ist Ware aber nicht knapp. Dies führte Ende Februar zu unveränderten Notierungen. Bei Magermilchpulver hat sich laut ZMB die zuvor belebte Nachfrage wieder abgeschwächt, der Preisanstieg ebenfalls. Die lebensmitteltaugliche Ware wurde der Kemptener Börse zufolge zuletzt noch mit einem Aufschlag von 2 Cent zwischen 2,50 Euro/kg und 2,65 Euro/kg verkauft.

Die Futtermittelware verzeichnete hingegen einen moderaten Abschlag von 1 Cent auf 2,33 Euro/kg bis 2,36 Euro/kg. Bei Vollmilchpulver gelangen laut ZMB wieder mehr Verkaufsabschlüsse. Mit Verweis auf die hohen Rahmpreise wurden höhere Preise von den Herstellern gefordert, die sich aber kaum durchsetzen ließen. Das Kilogramm Vollmilchpulver erlöste Ende Februar laut Kemptener Börse stabil zischen 3,59 Euro/kg und 3,70 Euro/kg. Molkenpulver in Lebensmittelqualität tendierte etwas schwächer, die Futtermittelware stabil.
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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